Fr, 30.12.2022 , 21:21 Uhr

Geiselnahme, Waldbrand, Bombe...

Dresdner Blaulicht-Rückblick - Welche Polizei- und Feuerwehreinsätze im Gedächtnis bleiben

Dresden - Was für ein aufregendes Jahr! Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienst waren auch 2022 in unserer Stadt täglich gefordert. Welche Einsätze in diesem Jahr besonders in Erinnerung geblieben sind.

Geiseldrama in der Altmarkt-Galerie - 10. Dezember

Ein 40-Jähriger hatte am dritten Adventswochenende die ganze Stadt in Atem gehalten. Am Samstagmorgen tötete er seine Mutter in einer Wohnung in Dresden-Prohlis. Anschließend versuchte er bewaffnet in die Redaktionsräume von „Radio Dresden" zu gelangen. Nachdem er dort scheiterte, nahm er sich in der Altmarkt-Galerie zwei Geiseln. Die Marktleiterin einer Drogerie und ein Kind, welches er bereits vorher kannte. In einem Büroraum im Erdgeschoss verschanzte er sich stundenlang. Das Spezialeinsatzkommando (SEK) der Polizei stürmte den Markt später, erschoss den Geiselnehmer. Die beiden Geiseln konnten äußerlich unverletzt befreit werden.

Waldbrand in der Sächsischen Schweiz - Juli bis August  

Katastrophenalarm im Sommer in Bad Schandau! In einem nur schwer zugänglichen Teil des Nationalparks Sächsische Schweiz war Ende Juli ein Feuer ausgebrochen und hatte sich auf einer Fläche von etwa 150 Hektar ausgebreitet. Hunderte Feuerwehrleute auch aus anderen Teilen Sachsens und Deutschlands waren wochenlang mit den Löscharbeiten beschäftigt.

Baukran kracht in der City an Wohngebäude - 27. Juni

Im Sommer hatte es in der Innenstadt, nahe der Prager Straße, einen schweren Um/Unfall gegeben. Ein 50 Meter hoher Baukran stürzte am Ferdinandplatz plötzlich an ein Wohngebäude. „Wir haben erstmal mit dem Schlimmsten gerechnet, auch einen Rettungshubschrauber alarmiert. Wie durch ein Wunder wurde allerdings niemand verletzt.", sagte Feuerwehrsprecher Michael Klahre damals im Interview mit Sachsen Fernsehen. Am Plattenbau entstand hoher Schaden, bis Heute laufen die aufwendigen Reparaturarbeiten.

Waffenmann sorgt für Großeinsatz im Hechtviertel - 19. Oktober

Ein blutverschmierter Mann hatte sich im Herbst in seiner Altbauwohnung auf der Rudolf-Leonhard-Straße im Dresdner Hechtviertel verschanzt, immer wieder mit Waffen herumgefuchtelt. Die Polizei rückte mit einem Großaufgebot an, auch das Spezialeinsatzkommando (SEK) war im Einsatz. Am Abend brach in der Wohnung ein Brand aus, die Feuerwehr raste an. Polizei-Spezialkräfte schlugen die Fensterscheiben ein, führten einen Notzugriff durch. Der Waffenmann lag zu diesem Zeitpunkt bereits tot in seiner Wohnung, neben ihm eine Softairwaffe.

Polizeisprecher Marko Laske verkündet am Tag nach dem dramatischen Einsatz gegenüber Sachsen Fernsehen, der Mann habe wahrscheinlich Möbel in Brand gesetzt. Eine Obduktion ergab, dass der Waffenmann an einer Rauchgasvergiftung starb. Sechs Polizisten atmeten den schwarzen Qualm ebenfalls ein, sie wurden leicht verletzt.

Großfeuer im Industriegelände hält Feuerwehr auf Trapp - 25. Juni

An einem Sommerabend im Juni kam es im Industriegelände zu einem Großbrand einer Lagerhalle. Meterhoch schlugen die Flammen in den Nachthimmel, die Feuerwehr Dresden rückte mit einem Großaufgebot an. Vom Feuer betroffen war unter anderem auch der beliebte Techno-Club Sektor Evolution sowie Proberäume verschiedener Musikerinnen und Musiker. Feuerwehrleute kämpften tagelang gegen den Brand an. Sprecher Michael Klahre damals im Interview: „Wir kämpfen mit einer starken Rauchentwicklung. Deshalb bitten wir die Bevölkerung, Fenster und Türen in einem bestimmten Umkreis geschlossen zu halten. Inzwischen nutzen wir auch eine Drohne, um Glutnester zu entdecken, dann zu löschen."

Die Löscharbeiten dauerten mehrere Tage an. Die Ermittlungen zur Brandursache sind noch immer nicht final geklärt. Der Techno-Club konnte inzwischen wieder seine Türen öffnen.

Tödliche Erfrischung in der Kiesgrube Leuben - Juni

Die Sonne scheint, die Temperaturen schnellen in die Höhe. Schnell lockt im Sommer die Erfrischung im Kiessee Leuben. Es ist eine tödliche Erfrischung. Am Pfingstsonntag wurden Rettungskräfte an die Kiesgrube gerufen, eine Person sei leblos im Wasser treibend entdeckt worden. Mehrere Taucher der DRK-Wasserwacht suchten stundenlang nach der vermissten Person. Dann der schreckliche Fund: Ein Toter. Wie die Polizei später auf Anfrage von Sachsen Fernsehen mitteilt, handelte es sich um einen 41-jährigen Ukrainer. Baden in der Kiesgrube Leuben ist verboten. In den vergangenen Jahren starben dort immer wieder Menschen bei Badeunfällen.

Fahrkartenkontrolleur niedergestochen - November 

Nachdem mehrere Kontrolleure die Fahrgäste eines Busses der Linie 66 in Dresden-Nickern kontrolliert hatten, stach ein junger Mann ohne Fahrschein plötzlich auf einen 34-Jährigen ein. Der Kontrolleur wurde durch die blutige Attacke schwer verletzt, vom Rettungsdienst ins Krankenhaus gebracht. Der mutmaßliche Messerstecher, ein 23-jähriger Syrer, flüchtete mit seinem Fahrrad, zerstach vorher noch einen Reifen des Linienbusses. Die Polizei sperrte den Tatort ab, Spezialisten der Kripo sicherten Spuren.

Fliegerbombe legt die Friedrichstadt lahm - Oktober

Eine 250-Kilo-Bombe aus dem zweiten Weltkrieg hielt die Dresdner Friedrichstadt in Atem. Das Kampfmittel wurde bei Bauarbeiten auf der Friedrichstraße, unmittelbar neben der Klinik gefunden. Die groß angelegte Evakuierung begann fast 24 Stunden nach dem Fund. Insgesamt mussten über 3000 Menschen ihre Wohnungen verlassen, die Messe Dresden diente als Notunterkunft. Am Nachmittag dann ging es der Bombe an den Zünder, Spezialisten des KMBD (Kampfmittelbeseitigungsdienst) konnten sie erfolgreich entschärfen. Sprengmeister Robert Ludewig sagte nach der Entschärfung zufrieden in die Kamera: „Ich bin froh, dass es jetzt vorbei ist und so gut funktioniert hat. Wir hatten einen Wasserschneider als Hilfsmittel. Mit viel Druck wurde der Zünder quasi abgeschnitten."

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