Dresden - Am Dienstag lädt das Stadtarchiv Dresden ab 18 Uhr zum Vortrag „Fotos Matthias Neumann“. Archivdirektor Thomas Kübler spricht im Rahmenprogramm der Fachausstellung „Verborgene Geschichte(n) aus dem Stadtarchiv“.
Das Stadtarchiv erhielt im Jahr 2009 den vollständigen Foto-Nachlass des bekannten Kameramannes und Fotografen Matthias Neumann. Der Nachlass umfasst über 1000 Fotografien und Negative, die in den 1980er Jahren entstanden und die ungeschminkte Dresdner Welt widerspiegeln. Besondere Aufmerksamkeit widmete Matthias Neumann dem Blauen Wunder und den anliegenden Stadtteilen Loschwitz und Blasewitz. Unter Lebensgefahr stieg er unerkannt auf die Spitze der Brücke, um zu fotografieren. Die Aufnahmen zeigen die Enge der Elblandschaft, aber auch den nagenden Verfall der Bausubstanz.
Matthias Neumann verwendete eine sechs mal sechs Mittelformatkamera bei seinen Dokumentationen. Die Fotos konservieren einen Zustand der Stadt und gleichzeitig waren sie sein Anprangern, Politisieren und Mahnen.
Der in Dresden geborene Matthias Neumann lebte mit seiner Frau Therese Neumann bis 1984 in Dresden. Nach der Ausreise in die BRD konnte sich der studierte Werkzeugmaschinenkonstrukteur als Kameraassistent beim ZDF in Mainz einen Namen machen und blieb bis 2006 als Kameramann bei ARD und SWR in Mainz tätig. Die Rückkehr des Ehepaares erfolgte 2008, im selben Jahr verstarb Matthias Neumann nach schwerer Krankheit. Der Eintritt ist kostenfrei.