Dresden – Lancierte Meldungen über mögliche Freibad-Öffnungen in Sachsen ab dem 18. Mai 2020 haben uns gestern überrascht. „Wir freuen uns natürlich, dass es bald losgehen könnte“, erklärt Matthias Waurick, Geschäftsführer der Dresdner Bäder GmbH. „Gleichwohl stehen wir damit in diesen besonderen Zeiten vor großen Herausforderungen. Ein so entspanntes Baden, wie wir es aus den vergangenen Jahren kennen, wird es voraussichtlich nicht geben.“
Zunächst müssten die Behörden eindeutig festlegen, welche Bedingungen für die Gäste und Mitarbeiter vor Ort an einen Freibadbesuch geknüpft sind: Wieviele Personen sind zugelassen, im Wasser und auf den Liegeflächen? Welche Abstände sind zu beachten? Wie verhält es sich mit den Sanitär- und Imbissbereichen? Fallen alle Freibäder unter die neuen Regelungen oder sind Naturbäder beziehungsweise offene Badestellen, wo die Kontrollmöglichkeiten kaum gegeben sind, anders zu behandeln? Der bisher unbeantwortete Fragenkatalog ist lang. Die Bädergesellschaften in Sachsen stehen zwar in regem Austausch, dennoch braucht es klare Signale und umzusetzende Anweisungen der zuständigen Ämter.
Für die Dresdner Bäder GmbH bedeutet die Aussicht auf einen raschen Saisonstart zunächst, die bestehende Betriebsvereinbarung einzuhalten, wie schnell die Mitarbeiter aus der Kurzarbeit geholt werden können. Die nötigen Saisonkräfte müssen akquiriert werden. Und natürlich steht die Inbetriebnahme der technischen Anlagen in den konventionellen Freibädern an. Dabei ist man auf Fachfirmen angewiesen. Eine stufenweise Öffnung der Objekte ist deshalb denkbar. Wenn ein konkreter „Fahrplan“ feststeht, wird die Dresdner Bäder GmbH umfassend dazu informieren.
Ansonsten waren wir in der vergangenen Zeit nicht untätig. Passend zu den Meldungen am vergangenen Donnerstag fand der planmäßige „Rutschen-TÜV“ in unseren Freibädern statt. Der erfolgreichen Prüfung unterzog sich auch Dresdens längste Riesenrutsche im Freien. Die steht im Stauseebad Cossebaude.
In den Wintermonaten erfolgte der Kompletttausch des Rutschkörpers. Die 25 Jahre alte Bahn bestand noch aus glasfaserverstärktem Kunststoff. Sie wies inzwischen deutliche Verschleißspuren auf. Darum bestand die Gefahr, sie sperren zu müssen Die bestehende Treppen- und Tragkonstruktion aus Stahl ist während der Modernisierung ebenfalls saniert worden. Die neue Rutschbahn ist nun aus Edelstahl gefertigt. Ein permanenter, kühlender „Wasserlauf“ sorgt dafür, dass sich das Material nicht zu sehr aufheizt. Die Lauflänge ist mit über 80 Metern etwas kürzer als vorher. Dafür spürt der Badegast sicher die höhere Geschwindigkeit, denn durch die Verkürzung ist die Rutsche insgesamt steiler, da sich Ein- und Ausstieg immer noch an denselben Stellen befinden.
Ebenfalls kurz vor dem Abschluss stehen die umfangreichen Umbauarbeiten am Eingangsgebäude im Naturbad Mockritz. Dabei sind nicht nur ein zweiter Kassenplatz und ein kleiner, überdachter Vorplatz für die Besucher entstanden. Auch eine moderne Drehkreuzanlage wird noch montiert, die künftig den Zutritt mit Handy-Ticket ermöglicht. Ebenso wurden die Umkleide- und Sanitärbereiche saniert, wie auch die Personalräume und die Räumlichkeiten für den Imbiss. Außen bekam der Gebäuderiegel zudem einen farbenfrohen Anstrich, der ab der kommenden Woche noch durch Holzverkleidungen „aufgehübscht“ wird.