Dresden - Dresden hat seine Informationen für den Kinderschutz umfassend überarbeitet. Der neue Ordner enthält Handlungsempfehlungen, um mögliche Kindeswohlgefährdungen frühzeitig zu erkennen. Erstmals war er 2013 erschienen. Die Zahl der Verdachtsfälle von Kindeswohlgefährdungen in Dresden ist im vergangenen Jahr um 150 auf 1.700 gestiegen. Durch ein Formblatt im Kinderschutzordner hat sich die Qualität der im Jugendamt eingegangenen Meldungen verbessert.
Der kommissarische Bildungsbürgermeister Dr. Peter Lames überreichte am Mittwoch im Seidnitz Center den Dresdner Kinderschutzordner an Vertreterinnen und Vertreter der freien Jugendhilfe. Der Kinderschutzordner, herausgegeben vom Jugendamt der Landeshauptstadt Dresden, enthält ausführliche Informationen rund um das Thema Kinderschutz. Die Arbeitsmaterialien, darunter Handlungsempfehlungen, Ampel- und Meldebögen, sollen helfen, mögliche Kindeswohlgefährdungen frühzeitig zu erkennen und aktiv zu werden. Der Ordner ist 2013 erstmals erschienen und wurde nun von Fachkräften verschiedener Arbeitsbereiche, in denen Kinderschutz ein relevantes Thema ist, umfassend geprüft und überarbeitet.
„Der Ordner allein führt noch nicht zum umfassenden Schutz von Kindern und Jugendlichen in Dresden. Seine qualifizierte Anwendung ist das eine, aber wir alle müssen auch ein waches Auge auf das Wohl von Kindern haben. Beides sind wichtige Voraussetzungen, um Gefährdungen für Kinder abzuwenden“, mahnt Dr. Lames bei der Übergabe der Kinderschutzordner. Seit der Erstausgabe 2013 verwenden Fachkräfte, die mit Kindern, Jugendlichen und Familien arbeiten, den Kinderschutzordner bei Verdacht auf eine Kindeswohlgefährdung. Sie orientieren sich an den empfohlenen Schritten, um eine Gefährdung richtig einschätzen zu können und handeln nach den beschriebenen Empfehlungen.
Die Anzahl der Meldungen von Kindeswohlgefährdungen in Dresden ist von 1 553 im Jahr 2018 auf rund 1 700 im Jahr 2019 gestiegen. Durch die Verwendung, des im Kinderschutzordner enthaltenen Meldebogens, hat sich seit 2013 die Qualität und die Komplexität der im Jugendamt eingegangenen Meldungen verbessert.
In den nächsten Wochen erhalten Kindertageseinrichtungen und Schulen den Ordner über die Stadtbezirksämter. Einrichtungen von Trägern der freien Jugendhilfe, wie Kinder- und Jugendhäuser, Kinderheime und Wohngruppen, bekommen den Ordner geliefert. Interessenten können Fragen zum Dresdner Kinderschutzordner und ihre Bestellungen an die Mitarbeiterinnen der Koordinierungsstelle des Netzwerkes für Kinderschutz und Frühe Hilfen per E-Mail senden: netzwerk-kinderschutz@dresden.de.
Der Dresdner Kinderschutzordner und weitere Informationen zum Kinderschutz für Kinder und Jugendliche, Eltern, Bürgerinnen und Bürger sowie Fachkräfte sind abrufbar unter www.dresden.de/kinderschutz.