Dresden - Die Dresdner Parkeisenbahn kann weiter auf die Jugend setzen. Zu Saisonbeginn treten nach Angaben der Staatlichen Schlösser, Burgen und Gärten gGmbH (SBG) 31 Neulinge ihren ehrenamtlichen Freizeitdienst als Fahrdienstleiter, Zugschaffner oder Aufsicht an. Die Neun- bis Elfjährigen, darunter fünf Mädchen, haben sich in den vergangenen Wochen gründlich auf den Job vorbereitet, sagte eine SBG-Sprecherin am Freitag. Beim traditionellen Jahresauftakt an diesem Sonntag werden zudem zwölf Jugendliche, die schon Erfahrung und sich fortgebildet haben, zu Assistenten ernannt. «Sie erhalten eine silberne Kordel für die Dienstmütze als Erkennungszeichen.»
Danach gehen die beiden ersten Mini-Züge auf die 5,6 Kilometer lange Runde durch den Großen Garten der Landeshauptstadt. Mit der Jungfernfahrt am 1. Juni 1950 ist die Parkeisenbahn eine der ältesten Deutschlands. Knapp ein Jahr später war sie die erste Pioniereisenbahn der DDR - die auch gewissermaßen als Kaderschmiede für die Reichsbahn galt. Aktuell arbeiten 193 junge Menschen zwischen 9 und 18 Jahren ehrenamtlich dort. In der Regel schlagen laut SBG etwa 60 Prozent der Hobby-Bahner später beruflich einen Weg ein, der etwas mit Bahnverkehr zu tun hat.
In ihrer 74. Saison tourt die Parkeisenbahn bis Ende Oktober jeweils mittwochs bis sonntags, mit Halt an den fünf Bahnhöfen. Die Wagen werden von zwei Elektro-Akkumulatoren-Loks gezogen - bei guter Witterung kommt an Wochenenden und Feiertagen auch eine der Dampfloks zum Einsatz. 2023 nutzten 234 000 Gäste die Gelegenheit zu einer besonderen Tour durch das 147 Hektar große grüne Areal. Dank anhaltenden Interesses für die Mini-Eisenbahn «haben wir genug Nachwuchs», sagte die SBG-Sprecherin. Personalmangel herrschte allerdings bei den Lokführern, die erwachsen sein müssen. Nach langer Suche seien die 13 Stellen inzwischen besetzt. «Jetzt suchen wir einen Bahnhofsleiter.» (dpa)