Dresden - Die Dresdner Polizei sucht seit Anfang des Monats nach internen "Super-Recognisern".
Das sind Mitarbeiter, die eine besondere Fähigkeit besitzen, Gesichter auch nach längerer Zeit oder Veränderungen an der Person wiedererkennen zu können. Polizeipräsident Lutz Rodig erklärte, dass die Polizeidirektion Dresden bereits in der Vergangenheit von den Fähigkeiten solcher Wiedererkennungs-Experten profitiert habe.
Ein konkretes Beispiel dafür sei der Fall der Soko Hauptallee, die nach einem Fußballspiel im Mai 2021 vermummte Personen identifizieren konnte, die sich im Großen Garten mit Fackeln zu einem Aufzug formiert hatten. Obwohl die Personen vollständig vermummt waren, konnten 33 von ihnen von den Videoauswertern in Zusammenarbeit mit Wiedererkennern aus Chemnitz identifiziert werden. Aufgrund dieser Erfolge sei es naheliegend, dass die Polizeidirektion Dresden nun auch in den eigenen Reihen nach Mitarbeitern mit dieser Fähigkeit sucht.
Schätzungsweise besitzen nur ein bis zwei Prozent der Bevölkerung diese außergewöhnliche Eigenschaft. Seit Juni dieses Jahres nutzt die Polizeidirektion Dresden ein mehrstufiges Auswahlverfahren, das in Zusammenarbeit mit der Universität Greenwich entwickelt wurde und speziell auf die Anforderungen der Polizei zugeschnitten ist. Bisher haben bereits 1165 Mitarbeiter den Test begonnen, von denen 652 die zweite Phase des dreistufigen Verfahrens erreicht haben. Der Abschluss des Verfahrens ist für den Herbst geplant, anschließend sollen zwei Wiedererkennungs-Experten fest im Hauptamt der Polizeidirektion beschäftigt werden. (dpa/sn)