Do, 02.06.2022 , 07:20 Uhr

Dulig wirbt für höhere Tarifverbindungen

Sachsen - Während einer Debatte im Landtag sprach Dulig davon, dass es keinen Arbeitgeber-Markt mehr gebe, sondern einen Arbeitnehmer-Markt. Laut Angaben des Wirtschaftsministeriums arbeiteten 2021 nur 42 Prozent der Beschäftigten in Betrieben mit dem Tarifvertrag. Dulig meinte, dass die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer ihren Wert kennen würden. 

Der sächsische Wirtschaftsminister nannte einen hohen Anteil an Tariflöhnen als Bedingung für die Konkurrenzfähigkeit der Wirtschaft. 

Dulig sagte zudem, dass er die Erhöhung des Mindestlohnes auf 12 Euro pro Stunde auf Anfang Herbst plane. Dieser Mindestlohn habe für ihn etwas mit Respekt zu tun. In Sachsen hätten bei der Einführung des Mindestlohns die meisten Arbeitnehmer profitiert. 

Bei knapp 1,7 Millionen Beschäftigungsverhältnissen im Freistaat hätten 611.000 davon einen Bruttoverdienst von unter 12 Euro. Die Mindestlohnkommission werde auch künftig die Höhe des Mindestlohns begleiten, sagte der Minister und verwies auf die hohe Inflation und die gestiegenen Energiepreise.

Linke-Politiker Nico Brünler sah die Regierung bei der Tarifbindung selbst in der Pflicht. Er sagte, dass der Freistaat mit gutem Beispiel vorangehen müsse. Alle landeseigenen und kommunalen Unternehmen müssen tarifgebunden sein, so Brünler. Vor allem aber müsse ein modernes Vergabegesetz her. Öffentliche Aufträge dürfte es nur noch für diejenigen Unternehmen geben, welche ihre Beschäftigten ordentlich bezahlen und behandeln, sprach er weiter. (mit dpa) 

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