Di, 12.07.2022 , 09:26 Uhr

Dynamo muss 300.000 Euro zahlen - unsportliches Fanverhalten

Dresden - Das Sportgericht des Deutschen Fußball-Bundes hat am Montag in einer mündlichen Verhandlung in Frankfurt/Main den Fußball-Drittligist Dynamo Dresden wegen dreier Fälle unsportlichen Fanverhaltens zu einer Geldstrafe verurteilt.

Die Sachsen müssen drei Geldstrafen mit einer Gesamthöhe von 300.000 Euro bezahlen, wovon bis zu 100.000 Euro für sicherheitstechnische oder gewaltpräventive Maßnahmen verwendet werden. Das muss dem DFB bis 31. Dezember dieses Jahres nachgewiesen werden. Das Urteil gilt für die Zuschauervorkommnisse während des Zweitliga-Spiels gegen den FC Schalke 04 am 1. April 2022 und der beiden Relegationsspiele gegen den 1. FC Kaiserslautern am 20. Mai und am 24. Mai dieses Jahres.

Laut Dynamos Kaufmännischem Geschäftsführer Jürgen Wehlend, trifft das Urteil die Sportgemeinschaft hart, in einer ohnehin schwierigen wirtschaftlichen Zeit, auch durch den Zweitliga-Abstieg. Das sagte er in einer Stellungnahme des Vereins.

In der dreistündigen Verhandlung hätte verhindert werden können, dass der K-Block gesperrt wird. Dies wäre aus Dynamo-Sicht ein falsches Zeichen gewesen. Jetzt sei es umso wichtiger, die interne Aufarbeitung fortzusetzen, außerdem den engen Dialog mit allen beteiligten Parteien. So soll ein notwendiges Umdenken erreicht werden. Jetzt müssen Taten folgen, sagte Wehlend weiter. 

Gegen Schalke wurden mindestens 200 Bengalische Fackeln und Blinker abgebrannt und 20 Raketen gezündet, wodurch sich der Anpfiff um eine Minute verzögerte. Zudem wurden in der 84. Minute mindestens zehn Gegenstände wie Feuerzeuge und Stifte in Richtung eines gegnerischen Spielers geworfen. Dafür muss Dynamo 130 000 Euro Strafe mit einem Nachlass von 43000 Euro für sicherheitstechnische und gewaltpräventive Maßnahmen zahlen.
Während des Relegationshinspiels in Kaiserslautern wurden 30 pyrotechnische Gegenstände gezündet. Dafür gab es eine Strafe von 15 000 Euro mit einem Nachlass von 5000 Euro. Im Rückspiel brannten Dresdner Zuschauer annähernd 200 Pyros ab und warfen diese teilweise auch auf den Rasen, was zu einer siebenminütigen Spielunterbrechung führte. Etwa eine Stunde nach Abpfiff drang eine kleinere Gruppe von Dresdner Fans unbefugt in das Stadiongelände und teilweise bis in den Kabinentrakt und den Mannschaftsbus ein. Dabei wurden zwei Ordner verletzt wurden. Für dies Vorkommnisse wurde eine Geldstrafe von 155 000 Euro mit einer Nachlass-Möglichkeit von 52 000 Euro verhängt. (mit dpa)