Sachsen-Der Sprung auf Tabellenplatz zwei war für Dynamo Dresden nur ein schwacher Trost. «Ich hätte heute lieber gewonnen», sagte Mittelfeldmann Niklas Hauptmann nach dem 0:0 gegen den Tabellenführer SSV Ulm. Mit einem Erfolg wären die Sachsen Spitzenreiter gewesen, da Regensburg seine Partie in Lübeck verlor. «Auf das, was die Anderen machen, haben wir sowieso keinen Einfluss. Wir wollten gewinnen, haben das aber leider nicht geschafft», sagte Hauptmann im MDR.
An Leidenschaft und Kampf fehlte es Dynamo nicht, aber an der Qualität bei der Chancenverwertung. Und an einem klaren Kopf, als man plötzlich schon nach 30 Minuten nach einer Gelb-Roten Karte für Ulms Romario Rösch in Überzahl war. «Man denkt, mit der Gelb-Roten Karte für den Gegner wirds einfacher. Aber wir haben erst einmal gebraucht, um damit klarzukommen, um zu verstehen, was jetzt gefragt ist. Und dann kam auch gleich die Rote Karte für uns», sagte Hauptmann, der neben Stefan Kutschke die beste Dynamo-Chance hatte, aber frei stehend nur das Lattenkreuz traf. So war es im Spiel Zehn gegen Zehn - Dresdens Kevin Ehlers sah kurz vor der Pause nach einer Notbremse glatt Rot - ein Abnutzungskampf auf beiden Seiten. «Wir waren näher am Sieg dran, meine Jungs wollten den Erfolg ein bisschen mehr. Aber alle Spieler, die auf dem Platz waren, auch der Gegner, haben es sehr gut gemacht», sagte Trainer Markus Anfang.
Der FC Erzgebirge Aue lebt noch. Nach der indiskutablen Vorstellung in Saarbrücken vor einer Woche rehabilitierten sich die Sachsen mit dem 2:1-Erfolg gegen Viktoria Köln. «Nach diesem unglücklichen Spiel in Saarbrücken war es für mich absolut notwendig, dass die Mannschaft die richtige Reaktion zeigt und das ist absolut der Fall», sagte Aues Trainer Pavel Dotchev bei «MagentaSport». Sein Team war haushoch überlegen, verwertete aber eine Vielzahl von Chancen nicht und geriet mit der ersten Möglichkeit der Gäste in Rückstand. «Dann läufst du wieder hinterher. Aber die Jungs haben in der zweiten Halbzeit super umgesetzt, was anlaufen betrifft, Ballbesitz», betonte Dotchev. Wir wollten eine Reaktion zeigen auf das, was wir in Saarbrücken fabriziert haben. Umso schöner ist es, dass wir die drei Punkte hierbehalten haben», sagte Siegtorschütze Marvin Stefaniak. Mit 45 Punkten ist der FC Erzgebirge dem Klassenverbleib sehr nahe. Dennoch sollten so schnell wie möglich noch zwei Siege eingespielt werden, um damit gänzlich unbeschwert die Saison zu Ende bringen zu können.
Beim Halleschen FC gibt es nahezu Woche für Woche die gleichen Analysesätze und die Forderung: «Wir müssen weiter positiv bleiben». Auch nach dem bitteren 2:2 gegen Schlusslicht SC Freiburg II, als der Ausgleich trotz Überzahl in der siebten Minute der Nachspielzeit fiel. «Es ist passiert, wir können es nicht mehr ändern. Es fühlt sich gerade unfassbar Scheiße an», sagte Kapitän Jonas Nietfeld. Julian Behrendt betonte, bei einem 2:1 hätte man wahrscheinlich von einer reifen Leistung gesprochen. «So aber sind wir die Deppen. Aber wir sind heute nicht abgestiegen. »Dass man immer noch über dem Strich stehe, sollte dem Team Kraft und Mut geben für die anstehenden schweren Spiele, sagte Behrendt. Nach der Länderspielpause heißen die Kontrahenten Jahn Regensburg (Tabellendritter) und SSV Ulm (Spitzenreiter). «Wir haben in der Hinrunde in Ulm gewonnen und von daher wissen wir, dass da auch viel möglich ist. Wir mussten gegen den Tabellenletzten Freiburg alles reinschmeißen und genau so werden wir es auch gegen Regensburg und Ulm machen», betonte Nietfeld. (dpa)