Zwickau - Hoher Besuch im VW-Werk Zwickau: Im Beisein von Bundeskanzlerin Merkel, dem Ministerpräsidenten Kretschmer und VW-Chef Diess lief in der traditionsreichen Industriestadt der erste voll-elektrische VW ID.3 vom Band. Mit einer Investition von 1,2 Milliarden Euro wird hier erstmals eine große Autofabrik komplett auf Elektromobilität umgerüstet.
Bereits im kommenden Jahr sollen rund 100.000 E-Autos in Zwickau vom Band rollen. VW-Chef Herbert Diess weiß, dass noch viele Kunden von der neuen Antriebstechnik zu überzeugen sind. Er ist zuversichtlich, dass dies mit dem neuen ID.3 gelingen wird. Mit Reichweiten von bis zu 550 Kilometer und einer hochwertigen Ausstattung zu einem Preis von einem vergleichbaren Diesel-Golf wird das Elektroauto die bessere Wahl sein, so Diess. In der Basisvariante wird das neue E-Auto unter 30.000 Euro kosten. Auch die 8.000 Mitarbeiter am Standort müssen sich auf die Elektromobilität einstellen.
Die Produktion wird während des laufenden Betriebs umgestellt. „Der ID.3 ist ein High-Tech-Auto aus einer High-Tech-Fabrik. Mit rund 1.700 Robotern, fahrerlosen Transportsystemen und voll-automatisierten Fertigungsprozessen zeigt Zwickau, wie eine zukunftsweisende Volumen-Produktion von Elektroautos heute aussehen muss“, so Thomas Ulbrich, Vorstand E-Mobilität der Marke Volkswagen. „Entscheidend für den Erfolg sind aber letztlich die Menschen, die das Auto produzieren: Unsere Mannschaft in Sachsen hat die zweijährige Umbauphase bis hin zum heutigen Produktionsanlauf mit viel Know-how und Engagement bewältigt. Eine großartige Teamleistung!"
Viele Kunden warten schon gespannt auf die ersten ID.3 aus den neuen Produktionshallen. Mehr als 35.000 E-Flitzer wurden bei VW vorbestellt. Die Auslieferung soll im Sommer 2020 starten. Die ID-Familie wird bis dahin noch weiter wachsen. In den nächsten zehn Jahren kommen von VW fast 70 neue E-Modelle auf den Markt. Das Ziel: Die E-Mobilität von der Nische in die Mitte der Gesellschaft führen. Die Weichen für den Durchbruch der E-Autos will auch die Bundesregierung stellen. Beim Autogipfel hat man sich auf ein Maßnahmenpaket verständigt. Vereinbart wurde, dass die Kaufprämie erhöht und ein flächendeckendes Ladenetz entstehen soll. Über 50.000 neue Ladepunkte sollen allein in den nächsten zwei Jahren entstehen. Anspruch und Wirklichkeit zeigte sich aber nach der Produktionsbesichtigung, als Kanzlerin Merkel auf ihre Diesel-Flotte zusteuerte, die bereits vor den Werkstoren warm lief.