Das Heizen erzeugt die meisten Energiekosten in einem Haushalt. Öl- und Gaspreise sind drastisch gestiegen und fordern ohnehin zu Sparmaßnahmen auf. Mit den richtigen Tipps ist das Senken der Raumtemperatur nicht notwendig. Vielmehr geht es darum, effizienter zu heizen und die Wärme zu bewahren.
Ein Haus bleibt länger warm, wenn genügend bauliche Maßnahmen zur Wärmedämmung vorliegen. Diese sind natürlich nicht selbst und ohne Weiteres umsetzbar. Für einen niedrigeren Energieverbrauch ist deshalb das bewusste Heizen und richtiges Lüften wichtig. Der größte Wärmeverlust entsteht an Fenstern und Türen. Diese können mit neuen Gummis abgedichtet werden. Wer nachts die Rollläden schließt, spart zusätzlich und verringert das Auskühlen der Wohnung um etwa 20 Prozent. Geschlossene Vorhänge erzeugen einen ähnlichen Effekt. Wichtig hierbei ist: die Heizkörper nicht durch die Vorhänge abzudecken. Sonst verteilt sich die warme Luft nicht korrekt im Raum. Das Gleiche gilt bei Möbelstücken. Ein Heizkörper darf nie von einem Möbelstück zugestellt sein, weil er dann nicht mehr effizient funktioniert.
Das regelmäßige Lüften ist trotz steigender Energiepreise möglich und sowohl für das Raumklima als auch für die persönliche Gesundheit notwendig. Die frische Luft von draußen mindert die Luftfeuchtigkeit im Inneren und bringt wieder mehr Sauerstoff in den Raum. Durch das Kochen, Waschen oder Duschen entsteht so viel Feuchtigkeit, die nur durch das Stoßlüften entweichen kann. Das heißt: mehrmals täglich sind die Fenster komplett für etwa 5 Minuten zu öffnen. Das Kippen der Fenster ist nicht nur weniger effizient, sondern fördert die Schimmelbildung. Das Kondensat dringt nicht richtig nach außen, sondern setzt sich am Randbereich der Fenster fest.
Allein das Senken der Raumtemperatur im 1 °C erzeugt großes Sparpotenzial beim Energieverbrauch. Nutzen alle Räume des Haushalts die vorgeschriebene Temperatur, ist der Unterschied spätestens bei der Energiekostenabrechnung zu merken. Folgende Temperaturen sind empfehlenswert:
In der Küche genügen die niedrigen Temperaturen, da sie durch das Kochen meist wärmer empfunden werden. Im Schlafzimmer sind ohnehin geringere Temperaturen für die Nacht empfohlen, für einen gesunden Schlaf. Kälter sollte es in diesem Räumen aber nicht sein, weil sonst das Schimmelrisiko ansteigt. Nur nachts lässt sich die Temperatur gerade in Arbeitsräumen und Wohnräumen um bis zu 5 Grad senken. Im Sinne von Komfort und weniger Schimmelbildung sollte die Temperatur über den Tag hinweg nicht zu stark abfallen.
Viel effizienter sind digitale Thermostate. Sie lassen sich durch eine App steuern und überwachen. Das Heizen nach Bedarf funktioniert mit den programmierbaren Modellen deutlich besser, wie vergleich.org zeigt. Eine Ersparnis von durchschnittlich 10 Prozent ist möglich.
Bei Thermostaten ohne digitale Anzeigen gibt es nur die Einteilung von Stufen. Per Drehbewegung lässt sich die gewünschte Stufe und damit auch die richtige Temperatur für den Raum wählen. Die Symbole von Schneeflocke oder Stern sind lediglich der Frostschutz. Hier springt die Heizung an sehr kalten Wintertagen von selbst ab, um sich vor einfrierenden Leitungen zu schützen. Manche Modelle bieten ein Sonnensymbol. Es beschreibt die optimale Temperatur eines Wohnraums und liegt etwa bei Stufe 3 mit 20 Grad. Stufe 1 und 2 erreichen 12 bis 16 Grad. Stufen 4 bis 5 gehen bis auf 24 bis 28 Grad hoch.
Wichtig: Die Heizung wird auf der obersten Stufe nicht schneller warm. Der Zufluss ist nicht mit einem Wasserhahn vergleichbar. Auch auf einer geringen Stufe heizt das Thermostat mit ganzer Leistung und reguliert den Zufluss erst, wenn die eingestellte Temperatur erreicht ist. Die Stufen haben also nichts mit der Schnelligkeit zu tun.
Die Heizkurve sollte grundsätzlich dem Alltag angepasst werden. Trotzdem ist es nicht ratsam, die Heizung über Nacht komplett abzuschalten. Sie verbraucht am kommenden Morgen wieder mehr Energie, um die Wohnung auf Temperatur zu bringen. Eine minimale Absenkung auf etwa 16 Grad ist empfehlenswert, um auch dem Schimmelrisiko vorzubeugen. Besonders bei älteren Gebäuden mit schlechten Dämmwerten lohnt sich die Nachtabsenkung. Bei moderner Dämmung ist das Sparpotenzial etwas beschränkter und kaum zu spüren.
Ein hörbares Gluckern oder ein Pfeifen bei geöffnetem Ventil deutet auf Luft in der Heizungsanlage hin. Diese muss abgelassen werden, um eine möglichst hohe Effizienz zu erreichen. An der Seite der Heizkörper befindet sich ein kleines Ventil, das mit einer Zange oder einem speziell dafür geeigneten Schlüssel geöffnet werden kann. Die Luft entweicht, bis etwas Wasser folgt. Deshalb sollte immer ein Becher zu Hilfe genommen werden. Ist besonders viel Luft abgelassen, muss neues Wasser aufgefüllt werden. Meist besitzen Therme oder Kessel eine Druckanzeige, ob das Nachfüllen überhaupt nötig ist.