Di, 20.12.2022 , 15:46 Uhr

Silvester

Eiertanz um Silvesterfeuerwerk

Leipzig - Böllern ohne Limit ist in Leipzig weiter möglich. Grund: die Stadtverwaltung tut sich schwer mit Einschränkungen.

Leipzig tut sich schwer mit Einschränkungen zum Thema Böllerei an Silvester. Im Juli 2020 hat der Stadtrat den Grünen-Antrag „Klare Grenzen für Silvesterfeuerwerk – Vorrang für Gesundheit, Natur und Sicherheit durchsetzen“ angenommen. Ziel war es, die Zahl der Feuerwerke in Leipzig drastisch zu begrenzen. So wie es andere Städte, u.a. Leipzigs Partnerstadt Hannover, vorgemacht haben. Doch trotz klarer Beschlusslage hapert es offenbar an der Umsetzung, wie eine Stadtratsanfrage der Grünen vom 14. Dezember ergab.

Festgelegt wurde damals unter anderem: „Auf Grundlage der ersten Verordnung des Sprengstoffgesetze § 24 Abs 2, werden im gesamten Stadtgebiet pyrotechnische Erzeugnisse der Kategorie F2 ganzjährig untersagt.“ Aber auch: „Unterjährige Feuerwerke, die durch die Stadt genehmigt werden müssen, sollen pro Monat und Ortsteil auf 1 begrenzt werden und der Einsatz von lautstarken Knallkörpern mit mehr als 80 db wird untersagt.“

Soweit die Theorie. Denn laut Ordnungsamt gab es seither „171 Anträge/Anzeigen zu Feuerwerken außerhalb des Jahreswechsels. Im Ergebnis wurden 101 nach Anzeige durch einen Pyrotechniker abgebrannt bzw. Anträge Dritter genehmigt“. Das sind jedoch nur die offiziellen Zahlen. Selbst Oberbürgermeister Burkhard Jung geht davon aus, dass das nicht einmal die Hälfte der in Leipzig stattfindenden Böllerei abbildet. Auch zu möglichen Einschränkungen für das diesjährige Silvesterfeuerwerk konnte er keine konkrete Auskunft geben.

Die Fraktion Bündnis 90 / Die Grünen übt jetzt deutliche Kritik an der Untätigkeit der Stadtverwaltung:

„Während viele deutsche Städte zu Silvester feuerwerksfreie Zonen schaffen, gibt es in Leipzig offenbar nach wie vor keinen Weg dazu. Auch die Zielstellung, das Feuerwerk auf bestimmte Plätze zu lenken, damit Mensch und Tier entlastet werden, wird nicht umgesetzt“,

stellt Jürgen Kasek, Stadtrat und umweltpolitischer Sprecher der Fraktion fest. (rj)