Sa, 03.02.2024 , 13:15 Uhr

Ein Blick auf Baunebenkosten beim Hausbau in Sachsen

Ein Haus zu bauen – sei es ein Eigenbau oder ein Fertighaus – ist ein aufregendes Unterfangen. Doch neben den Hauptkosten werden oft Baunebenkosten übersehen, die entscheidend sind. 

Baunebenkosten sind zusätzliche Ausgaben beim Hausbau, die nicht direkt mit dem Bau des Hauses zu tun haben. Dazu gehören Versicherungen und Anschlusskosten. Eine detaillierte Liste umfasst Grunderwerbssteuer, Notarkosten, Gebühren für den Grundbucheintrag, Maklergebühren, Vermessungskosten und vieles mehr. Grunderwerbssteuer, Notarkosten, Vermessungskosten und Baugenehmigungen sind unvermeidbar und variieren je nach Projekt. Die Grunderwerbssteuer variiert je nach Bundesland. In Sachsen beträgt sie aktuell 5,5 % (bis 31.12.2022: 3,5 %).

Baunebenkosten machen in der Regel zwischen 10 % und 20 % der Gesamtbaukosten aus und sollten beim Budget nicht vernachlässigt werden. Maklerprovision, Grunderwerbsteuer, Baugenehmigungskosten und weitere Ausgaben sollten sorgfältig kalkuliert werden, um Überraschungen zu vermeiden. Versicherungen, Bauzeitzinsen und Baubegleitung sind weitere Kosten, die während der Bauphase anfallen und berücksichtigt werden müssen. Eine gründliche Planung und Kalkulation der Baunebenkosten sind entscheidend für ein erfolgreiches Bauprojekt. 

Baunebenkosten bei der Finanzierung 

Bei der Finanzierung eines Hausbaus fallen oft zusätzliche Kosten an, die nicht sofort offensichtlich sind. Manche Banken verlangen Vermittlungsgebühren für die Zusammenstellung des Finanzierungsangebots. Darüber hinaus können Bereitstellungszinsen für nicht abgerufene Baukredite anfallen, nach einer zinsfreien Periode von 6 bis 12 Monaten. Diese Zinsen belaufen sich üblicherweise auf etwa 3 % pro Jahr. Zusätzlich zu diesen Kosten muss eine Gebühr für die Bestellung der Grundschuld bezahlt werden. Ein vorzeitiger Darlehensabbruch kann ebenfalls Kosten verursachen, in Form einer Vorfälligkeitsentschädigung, deren Höhe von der Bank festgelegt wird.

Baunebenkosten mitfinanzieren 

Die Finanzierung der Baunebenkosten kann eine Herausforderung darstellen, da sie einen beträchtlichen Anteil der Gesamtkosten ausmachen. Eine Möglichkeit ist die Erhöhung des Darlehensbetrags, um diese Kosten zu decken. Viele Banken ermöglichen dies, jedoch führt dies zu höheren monatlichen Raten und einer insgesamt höheren Zinslast über die Laufzeit des Darlehens. Eine alternative Strategie besteht darin, vorhandenes Eigenkapital einzusetzen, um die Baunebenkosten zu finanzieren. Dies ist oft die kostengünstigste Option, da keine zusätzlichen Zinsen anfallen. Allerdings müssen Bauherren sorgfältig abwägen, wie viel Eigenkapital sie für die Baunebenkosten verwenden möchten, um sicherzustellen, dass ausreichend Reserven für unvorhergesehene Ausgaben oder andere Finanzierungsbedürfnisse vorhanden sind.

Weitere Finanzierungsmöglichkeiten 

Alternativ können Bausparverträge oder KfW-Darlehen genutzt werden, um die Baunebenkosten zu finanzieren. Die hierbei anfallenden Zinsen sind manchmal sogar günstiger als bei normalen Baukrediten. Und selbst Banken haben spezielle Kredite für die Baunebenkosten in ihrem Portfolio. Diese werden in der Regel immer dann angeboten, wenn der maximal mögliche Betrag für das Baudarlehen bereits ausgeschöpft ist. 

Unabhängig von der gewählten Methode sollte man sich vor der Entscheidung für eine Finanzierungsart ausführlich beraten lassen und verschiedene Optionen abwägen. Zudem sollten die zusätzlichen Kosten der Finanzierung in die langfristige Finanzplanung einbezogen werden. Zudem ist es sinnvoll vor der Überfinanzierung wegen der Baunebenkosten eine Checkliste über die tatsächlich anfallenden Nebenkosten zu erstellen. So wird verhindert, dass die monatlichen Raten tragbar bleiben und das persönliche Budget nicht überlastet wird. 

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