Do, 02.02.2023 , 15:29 Uhr

Einbruch der Bestellungen

Einbußen im ostdeutschen Maschinenbau Ende 2022

Leipzig - Zum Ende des Jahres 2022 hat der ostdeutsche Maschinenbau deutliche Einbußen beim Auftragseingang hinnehmen müssen.

Im November hatte es bereits eine spürbare Zurückhaltung gegeben. Wie der Branchenverband VDMA am Donnerstag in Leipzig informierte, seien die Bestellungen im Dezember preisbereinigt um 20 Prozent eingebrochen. Die Nachfrage nach Maschinen, Anlagen, Komponenten und Dienstleistungen sei vor allem im Ausland gesunken: um 23 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. Aber auch aus dem Inland gingen weniger Bestellungen ein (minus 16 Prozent).

Dank guter Auftragseingänge zu Jahresbeginn kann die Branche fürs gesamte Jahr ein Plus von 9 Prozent ausweisen und damit entgegen dem Bundestrend (minus 4 Prozent) zulegen. «Die Unternehmen waren kraftvoll in das Jahr gestartet und verzeichneten in neun von zwölf Monaten zum Teil zweistellige Zuwachsraten», konstatierte Verbandsgeschäftsführer Oliver Köhn. «Erst zum Jahresende ging ihnen die Luft aus.» Derzeit reichten die Auftragsbestände bis Ende Juni.

Köhn rechnet auch für die ersten Monate dieses Jahres angesichts wirtschaftlicher Unsicherheiten bei vielen Kunden mit einer verhaltenen Entwicklung bei neuen Aufträgen. Angaben zum Umsatz der Branche für 2022 lagen den Angaben zufolge noch nicht vor. Für das aktuelle Jahr zeigte sich Köhn hier aber zuversichtlich. Die Erlöse dürften etwa auf dem Niveau von 2022 liegen, eventuell auch darüber.

Zum ostdeutschen Maschinen- und Anlagenbau werden rund 450 Unternehmen mit mindestens 50 Beschäftigten gerechnet. Mit insgesamt etwa 77 800 Mitarbeitern erwirtschafteten die Betriebe nach Angaben des Verbandes 2021 einen Umsatz von 18,4 Milliarden Euro. Die Exportquote liegt bei gut 56 Prozent. Der Schwerpunkt der Branche in Ostdeutschland liege auf den Bereichen Werkzeug-, Druck- und Verpackungsmaschinen, Hebe- und Fördermittel sowie Werkzeug- und Formenbau, hieß es. (mit dpa)