Sachsen - Ein neuerlicher Einfall unzähliger Borkenkäfer steht den Wäldern Sachsens bevor, da sie mit steigenden Temperaturen ihre Winterquartiere verlassen und ab 16 Grad Celsius zu schwärmen beginnen, so das Umweltministerium am Freitag.
Vor allem Fichten, unter deren Rinde sich die Tiere vermehren, seien betroffen, und intensive Befälle können zum Absterben der Bäume führen. Laut Umweltminister Wolfram Günther (Grüne) gab es seit mehreren Jahren einen historischen Borkenkäferbefall, und im vergangenen Jahr belief sich der Schaden auf rund 780.000 Kubikmeter Holz.
Die Käfer werden in diesem Jahr später aktiv als in früheren Jahren, da die Temperaturen bisher niedriger waren. Viele Bäume seien jedoch von Niederschlägen gestärkt worden und könnten sich besser gegen die Eindringlinge wehren. Trotzdem forderte das Ministerium Waldbesitzer auf, vor allem Fichten und Kiefern in nächster Zeit auf frischen Käferbefall zu kontrollieren und bei Bedarf schnell zu fällen und aus dem Wald zu entfernen. Die Aktivität der Borkenkäfer werde außerdem wieder vielerorts mit Fallen überwacht.
Der Minister erklärte, dass die Ausbreitung des Borkenkäfers eine Folge der Klimakrise sei. Höhere Temperaturen, Dürren und Stürme begünstigen die Käfer. Die Klimakrise schwäche die Bäume und mache sie anfälliger für Schadinsekten. Das habe auch Auswirkungen auf die Funktion des Waldes als Speicher für Wasser und klimaschädliches CO2. Wald gehe daher großflächig verloren. (mit dpa)