Sachsen - Aufgrund eines erheblichen Mangels bei Antibiotika-Säften für Kinder hat Sachsen wie andere Bundesländer beschlossen, die Einfuhrregeln zu lockern.
Das Sozialministerium teilte am Mittwoch mit, dass eine Allgemeinverfügung auf den Weg gebracht worden ist, die Apotheken und pharmazeutischen Großhändlern befristet die Einfuhr und Abgabe von eigentlich nicht zugelassenen Arzneimitteln aus dem Ausland ermöglicht. Zuvor hatte der Mitteldeutsche Rundfunk darüber berichtet.
Dies ist eine Notmaßnahme, die auch in Bremen, Bayern, Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg ergriffen wurde. Die Maßnahme wurde möglich, nachdem das Bundesgesundheitsministerium in der vergangenen Woche offiziell einen Versorgungsmangel für diese Präparate festgestellt hatte.
Die Allgemeinverfügung solle in Sachsen noch diese Woche in Kraft gesetzt werden. Das Sozialministerium habe sich dazu mit der zuständigen Landesdirektion abgestimmt. Auch mit der Landesapothekerkammer sei man im Austausch. «Wir begrüßen, dass der Bund nun solche unbürokratischen und pragmatischen Schritte ermöglicht, die wir umgehend umsetzen werden, um bei den Antibiotika-Lieferengpässen Abhilfe zu schaffen», so das Ministerium.
Es sei geplant, die Ausnahmegenehmigung weit zu fassen und nicht auf bestimmte Arzneimittel zu beschränken. Apotheken sind zwar bereits in der Lage, Arzneimittel aus dem Ausland zu beziehen, aber jetzt soll auch der Import auf Vorrat gestattet werden. Das Sozialministerium geht davon aus, dass die Medikamente "in wenigen Wochen" verfügbar sein werden. (mit dpa)