Chemnitz- Eigentlich sollte in Kürze die Annaberger Kät starten. Ein Volksfest, das in Sachsen und über die Landesgrenze hinaus bekannt und beliebt ist. Aber auch die Kät fällt nun in diesem Jahr der Corona-Pandemie zum Opfer und damit auch die große Jubiläumssause zum 500. Geburtstag aus. Nicht nur die Besucher und Veranstalter sind enttäuscht darüber.
Tatsächlich kostet Corona wahrscheinlich vielen die Existenz. Und auch die sächsischen Schausteller sind betroffen. Sie leben davon durch die Region zu reisen und die Menschen aus dem Alltag zu reißen, um ihnen ein Lächeln aufs Gesicht zu zaubern. Doch anstatt nun unterwegs zu sein, lagern die Fahrgeschäfte, Imbisbuden und Kinderattraktionen ein. Ein Zustand, der für Klaus Illgen nur schwer zu ertragen ist.
Bislang harrten die Schausteller geduldig aus. Die Situation ist nun mal wie sie ist. Als sie die Nachricht erreichte, dass die Coronaschutzmaßnahmen gelockert und Freizeitparks wieder geöffnet werden, hatten sie Hoffnung. Doch diese wurde ihnen schnell wieder genommen. Dabei stehen sie genauso wie Freizeitparks vor dem finanziellen Ruin.
Dass an Pfingsten nun allerdings die Menschen in die Freizeitparks strömten, Schaustellern hingegen der Betrieb ihrer Fahrgeschäfte auch weiterhin untersagt ist, stößt beim mittelsächsischen Schaustellerverband auf Unverständnis, da man davon überzeugt ist, dass Coronaschutzmaßnahmen auf Jahrmärkten sogar besser kontrolliert werden könnten. Jeder Fahrgeschäftbetreiber könnte regulieren, wo die Besucher sitzen, wie viele ein Fahrgeschäft betreten dürfen und würden sich um die Desinfektion von Griffen usw. kümmern. Daher kämpft der mittelsächsische Schaustellerverband darum, dass die Karussells und Imbisbuden endlich aus dem Winterschlaf geweckt werden können.
Es wurde sogar schon ein Hygienekonzept vorgelegt, mit dem der Betrieb unter Einhaltung der Coronaschutzmaßnahmen möglich wäre. Allerdings hat der Verband aktuell wenig Hoffnung, dass dieses Konzept tatsächlich etwas an der derzeitigen Situation ändert, da Feste bis Ende August untersagt sind. Und dabei könnten die Menschen gerade in der jetzigen Zeit ein wenig Zerstreuung und den Rummelzauber gut gebrauchen. Bleibt abzuwarten, wie sich die Situation entwickelt und ob auch Klaus Illgen und seine Schaustellerkollegen bald wieder on Tour gehen können.