Mi, 05.07.2023 , 15:18 Uhr

Elbe zeigt Niedrigwasser - Dampfer fahren nur eingeschränkt

Dresden - Die Weiße Flotte Sachsen GmbH ist aufgrund des anhaltenden Niedrigwassers seit einigen Tagen nur eingeschränkt auf der Elbe aktiv.

"Seit letzter Woche können wir nur Rundfahrten anbieten", erklärte Jochen Haubold, der nautische Leiter des Unternehmens, am Mittwoch auf Nachfrage. Touren in die Sächsische Schweiz sind nur ab Pirna und zwischen Dresden und Meißen möglich. Aufgrund des niedrigen Wasserstandes können nur die historischen Schaufelraddampfer eingesetzt werden, die bis zu 50 Zentimeter am Pegel Dresden fahren können. Die beiden modernen Salonschiffe benötigen mindestens 60 Zentimeter Wasserstand und sind derzeit am Terrassenufer geparkt.

Laut den aktuellen Informationen des Landeshochwasserzentrums beträgt der Wasserstand am Vormittag 64 Zentimeter, während der normale Pegel bei zwei Metern liegt. "Die Aussichten sind nicht gut", kommentierte Haubold. Das Wetter im Oberlauf der Elbe ist entscheidend für die Flusssituation. Die Elbe erhält 95 Prozent ihres Wassers aus dem großen Einzugsgebiet in Tschechien, und das Wasser erreicht Deutschland mit mehrstündiger Verzögerung. Der Fahrplan wird daher ständig entsprechend den Prognosen aus dem Nachbarland angepasst.

Angesichts wiederkehrender Trockenperioden in einer ohnehin schon trockenen Region hält Haubold eine Diskussion über Ausbaumaßnahmen für dringend erforderlich. "Wir müssen über die Schaffung von Stauseen und Rückhaltebecken nachdenken", betonte er. Dabei sollten Umwelt, Natur und Architektur im Einklang berücksichtigt werden. Im Frühjahr führt die Elbe oft viel Wasser, das besonders im Hinblick auf die Grundwassersituation genutzt werden sollte. "Diesmal hatten wir über einen längeren Zeitraum einen Wasserstand von über drei Metern am Pegel Dresden."

Der gewerbliche Schiffsverkehr ist bereits seit Wochen eingestellt. Die letzte Tour fand am 28. Mai statt, wie Wolfgang Schneider von der Sächsischen Binnenhäfen Oberelbe GmbH in Dresden berichtete. "Seitdem ist nichts mehr möglich." (mit dpa)