Dresden - Weltpremiere in Sachsen - die Elbkarawane: Die Dresdner Sinfoniker musizieren auf einer schwimmenden Bühne mitten auf der Elbe, synchronisiert mit Dampfpfeifen der Weißen Flotte. Die Musiker sind Samstagmittag mit fünf musikalischen Booten in Dresden Pillnitz gestartet und haben auf dem Weg in die Altstadt kostenfreie Mini-Konzerte gegeben, bevor sie zum Höhepunkt kamen - dem 'Concerto Grosso'.
Intendant Markus Rindt, der bekannt ist für extravagante Projekte, ist stolz auf die ungewöhnliche Szenerie mit dem riesigen, umgebauten Arbeitsponton als Konzertpodium. Die Grundidee sei der enorme Kontrast zwischen Musikern, dem industriellen Ponton und der malerischen Stadtkulisse, so Markus Rindt.
Die Solisten der Uraufführung von 'Concerto Grosso' sind die Dampfer der Weißen Flotte. Komponist Andreas Gundlach hat das Werk für Bläser, Streicher, Schlagwerk und die unterschiedlichen Pfeifen der fünf historischen Passagierschiffen arrangiert. Er erklärt, alleine das gleichzeitige Pfeifen der fünf Schiffe über einen langen Zeitraum sei ein außergewöhnliches Klangerlebnis, da das Dampfpfeifen an normalen Tagen nur ein reguläres Verkehrssignal sei.
Zu den Herausforderungen beim Zusammenspiel von Orchester und Dampfer gehört vor allem die Kommunikation. Funk allein reicht in diesem Fall nicht aus. Da die Kapitäne keine Partitur lesen können, wurde neben dem Dirigenten für das Orchester auf jedem Schiff ein weiterer Dirigent, bzw. eine Dirigentin platziert, um Anweisungen zu geben, so Markus Rindt.
Nach einigen Zweifeln und etwas Angst darüber, ob alle Dampfer zur richtigen Zeit einsetzen werden, ist Markus Rindt letztendlich voller Begeisterung und Freude, dass das Zusammenspiel so großartig funktioniert hat.