Mo, 31.07.2023 , 10:57 Uhr

Eltern müssen mit höheren Kita-Beiträgen rechnen

Sachsen - In Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen stehen möglicherweise höhere Kosten für die Kinderbetreuung ins Haus. Verschiedene Städte und Gemeinden prüfen derzeit eine Anhebung der Kita-Beiträge oder haben diese bereits beschlossen.

Die Kommunen gaben auf Anfrage bekannt, dass sie mit steigenden Personal- und Sachkosten konfrontiert sind, was zu einer Erhöhung der Elternbeiträge führt. Ab September könnten Eltern in Dresden beispielsweise für einen zehnstündigen Krippenplatz für das erste Kind knapp 259 Euro pro Monat zahlen, für das zweite etwa 155 Euro. Im Kindergarten lägen die Beiträge bei gleicher Betreuungszeit rund 188 Euro für das erste Kind und 113 Euro für das zweite. Durchschnittlich sollen die Elternbeiträge zwischen 2,2 Prozent und 4,7 Prozent steigen. In der sächsischen Landeshauptstadt besteht jedoch Beitragsfreiheit für das dritte Kind.

In anderen Orten wie Moritzburg und Bad Lausick in Sachsen sowie Ilmenau in Thüringen wird die Kinderbetreuung ebenfalls teurer. In Burg, Sachsen-Anhalt, wird sogar eine kräftige Erhöhung der Elternbeiträge diskutiert, die fast einer Verdopplung der aktuellen Beträge entsprechen würde. Die Kommunalaufsicht hat der Stadt nahegelegt, die Einnahmesituation zu verbessern, um den Haushalt aufzustellen. Ein möglicher Beschluss wird für September erwartet.

In Jena und Erfurt variieren die Beiträge abhängig vom Einkommen der Eltern und der Anzahl der im Haushalt lebenden Kinder. Die Höchstbeiträge liegen bei 250 Euro in Jena und bei 400 Euro für Kinder unter zwei Jahren bzw. 280 Euro für Kinder ab zwei Jahren in Erfurt. Geschwisterkinder erhalten in beiden Städten Ermäßigungen.

Die Stadt Leipzig hält die Beiträge seit 2017 konstant, um Familien mit niedrigem Einkommen in wirtschaftlich herausfordernden Zeiten nicht zusätzlich zu belasten. Eine Erhöhung der Elternbeiträge ist derzeit nicht geplant. In Magdeburg sind ebenfalls keine Kostensteigerungen vorgesehen.

Die Finanzierung der Kinderbetreuung erfolgt in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen in der Regel durch eine Mischung aus Landesmitteln, kommunalen Mitteln und Beiträgen der Eltern. In Sachsen-Anhalt zahlen Eltern mit mehreren Kindern in Krippe, Kindergarten oder Hort seit Anfang 2020 nur für das älteste Kind. Die genauen Beiträge werden von den Kommunen vor Ort festgelegt. Ähnlich verhält es sich in Sachsen, wo es zusätzliche Absenkungen für Alleinerziehende und Eltern mit mehreren Kindern in Kindertageseinrichtungen gibt.

In Thüringen sind die letzten 24 Monate vor der Einschulung beitragsfrei, und es wird derzeit diskutiert, diese Regelung auf ein drittes beitragsfreies Kindergartenjahr auszuweiten.

Die Länder haben in den letzten Jahren immer mehr Geld für die frühkindliche Bildung bereitgestellt. In Thüringen sind die Gesamtausgaben für 2023 laut dem Bildungsministerium auf 533,4 Millionen Euro gestiegen, während sie 2017 noch unter 300 Millionen Euro lagen. In Sachsen-Anhalt erreichen die Ausgaben ein neues Rekordhoch, mit geschätzten Kosten von 428 Millionen Euro in diesem Jahr im Vergleich zu 205 Millionen Euro im Jahr 2013, als eine umfassende Reform eingeleitet wurde. (mit dpa)