Chemnitz – Es hat nicht sollen sein – nach der Schlusssirene herrschte bei den Anhängern der NINERS eine Schockstarre, während die Spieler und Fans der Gotha Rockets ihr Glück kaum fassen konnten.
Kurz darauf brandete jedoch ein langanhaltender Applaus in der ausverkauften Richard-Hartmann-Halle auf, denn der treue Chemnitzer Anhang hatte nicht nur eine denkwürdige Partie, sondern auch eine überragende Saison seines Teams gesehen.
Dennoch war die Enttäuschung in den Gesichtern der Spieler und Fans deutlich abzulesen, denn die NINERS waren denkbar knapp am Aufstieg in die erste Liga gescheitert. Die ersten zwei Spiele der Halbfinalserie gegen die Rockets Gotha hatten sie gewonnen – doch der letzte, entscheidende Sieg wollte einfach nicht gelingen.
Dabei hatten die NINERS auch im fünften Spiel der Serie alle Chancen. In der ersten Halbzeit dominierten die Schützlinge von Trainer Rodrigo Pastore über weite Strecken das Duell gegen die Gäste. Getragen vom Publikum wurden schwierige Drei-Punkte-Würfe verwandelt und die aggressive Verteidigung trug Früchte. Zur Halbzeit führten die Chemnitzer völlig verdient mit 36:27.
Dieser Vorsprung hatte auch nach dem Seitenwechsel lange Bestand – allmählich forderte jedoch die intensive Spielweise der NINERS Tribut. Die Beine wurden schwerer und in Offensive und Defensive fehlten nun oft einige Zentimeter. Die Rockets witterten ihre Chance, kamen heran und wenig später zum Ausgleich.
Mit viel Kampfgeist hielten die NINERS dagegen und es entwickelte sich eine Nervenschlacht. Ein Dreier von Virgil Matthews sorgte 40 Sekunden vor Spielende für den 64:64-Ausgleich. Im Gegenzug schockte Gothas Bester Darrel Mitchell die NINERS mit seinem Drei-Punkte-Wurf. Die Zeit lief den Gastgebern davon.
Zwei verwandelte Freiwürfe von Gotha und es war fast entschieden, doch Virgil Matthews traf noch einmal einen Verzweiflungsdreier für Chemnitz. Doch mit weniger als einer Sekunde auf der Uhr kam diese Heldentat zu spät. 67:70 hieß es am Ende und die NINERS hatten einen fast schon sicher geglaubten Sieg aus der Hand gegeben.
Letztendlich ist das junge Chemnitzer Team an einer Mannschaft mit mehr Erfahrung gescheitert, deren Top-Spieler in den entscheidenden Momenten ihre Klasse zeigten.
In dieser für den Verein erfolgreichsten Saison haben die NINERS begeisterten Basketball geboten und die Stadt in Euphorie versetzt. Den Verantwortlichen ist zu wünschen, dass dieser Erfolgsweg in Zukunft weiter beschritten werden kann.
Mit den neu gewonnenen Erfahrungen und dem Wissen um die eigene Stärke werden die NINERS Chemnitz auch in der kommenden Saison der 2. Liga wieder angreifen – und vielleicht werden dann sogar die ganz großen Träume wahr.