Chemnitz - Tierpark Chemnitz, morgens 8 Uhr, Erdmännchengehege. Still ruht der See, so könnte man meinen, wenn man kein Zoopädagoge ist. Jan Klösters ist einer und weiß was hilft, wenn die neuen im Erdmännchenrudel Presseluft schnuppern sollen. So simpel wie wirkungsvoll, natürlich, jede Menge Futter. Und so zeigen sie sich dann doch, die absoluten Superstars des Tierparks Chemnitz und präsentieren sich gleich von der schönsten Seite. Fünf Erdmännchen sind`s, geboren im Juli, näheres weiß man nicht genau. Klingt viel, aber nach dem 5-er Wurf im April 2020 anscheinend Normalzustand im Chemnitzer Erdmännchengehege.
14 Kuschelräuber zählt das Rudel nun. Bei anhaltendem Geburtenboom wird es eng auf der Anlage. Zu viele Egos für ein Gehege, Beef ist vorprogrammiert. Abschied ist ein scharfes Schwert, und doch schwebt es über der Erdmännchenbude. Vorm Auszug heißt es allerdings erstmal zulegen. Muttermilch ist gut und schön, auf dem Weg zum ausgewachsenen Raubtier allerdings nur eine Fußnote im Speiseplan. Dabei liegt teilen nicht im Blut eines Erdmännchen. Normalerweise ist sich am Futtertrog jeder selbst der Nächste.
Tatsächlich sind die drolligen Fellbüschel bei weitem nicht so kuschelig wie man vermuten könnte. Denn Erdmännchen sind keine Nager sondern waschechte Raubtiere vor allem wenn sie Hunger haben. Wer sich die Publikumslieblinge des Chemnitzer Tierparks anschauen möchte, hat gute Chancen einen Blick zu erhaschen. Denn aktuell befindet sich die Rasselbande unter den wachsamen Blicken der Familienmitglieder auf Sightseeingtour im Erdmännchengehege. Allerdings heißt es für interessierte Besucher früh aufstehen, denn Familie Erdmännchen zeigt sich am ehesten morgens kurz nach Tierparköffnung, wenn es noch etwas kühler ist.