Dresden - Heute ist Erdüberlastungstag. Er markiert den Zeitpunkt, bis zu dem die Menschheit so viele Ressourcen von der Erde beansprucht hat, wie alle Ökosysteme im gesamten Jahr erneuern können.
Der sogenannte "Earth Overshoot Day" ist am 29. Juli. An diesem Tag waren die gesamten nachhaltig nutzbaren Ressourcen der Erde für 2019 verbraucht, die der Weltbevölkerung rechnerisch zur Verfügung stünden, wenn sie nur so viel nutzen würde, wie sich im selben Zeitraum regeneriert. Der globale Erdüberlastungstag ist im Vergleich zum Vorjahr erneut um drei Tage nach vorn gerückt, die Überlastung nimmt also weiterhin zu. Damit hatten wir unseren Ökosystemen bereits nach sieben Monaten mehr Holz, Pflanzen, Futtermittel, Fisch und Nahrungsmittel entnommen, als in unseren Fischgründen, Wald-, Weide- und Ackerflächen jährlich generiert werden können. Hinzu kommen die Treibhausgase, von denen die Menschheit bereits mehr in die Atmosphäre ausgestoßen hatte, als ansatzweise von den natürlichen Kreisläufen aufgenommen werden können. Die Folgen davon sind deutlich spürbar und vielen bekannt: der Rückgang der Artenvielfalt, der voranschreitende Klimawandel, schrumpfende Wälder, Überfischung und Müllberge.
Betrachtet man allein Deutschland, fällt die Bilanz noch finsterer aus - hier war der Deutsche Erdüberlastungstag 2019 am 3. Mai. Um einen solchen Verbrauch nachhaltig zu decken, bräuchten wir drei Erden. Die Menschen hierzulande leben ab dem 3. Mai daher auf Kosten kommender Generationen und der Menschen im globalen Süden, die deutlich weniger verbrauchen, aber stärker von den ökologischen Folgen betroffen sind. Am meisten pro Jahr verbrauchen die USA, sie würden fünf Erden benötigen.
Die ökologische Buchhaltung zur Berechnung dieses Tages wird vom Global Footprint Network zusammen mit der York University bereitgestellt. Mehr Informationen finden Sie auf der Website von GermanWatch.org.