Di, 28.11.2023 , 08:00 Uhr

Erfolgreicher Hybridunterricht in Sachsen

Dresden/Görlitz - Während der Corona-Pandemie war Lernen am Bildschirm notgedrungen die Regel.

Im Nordosten Sachsens gibt es Online-Unterricht mittlerweile im Klassenzimmer. Der Modellversuch könnte durchaus auch anderswo Schule machen.

Schon seit über einem Jahr wird der Hybridunterricht an drei Gymnasien in Ostsachsen erprobt, und das sächsische Kultusministerium zieht nun eine erste äußerst positive Bilanz des Pilotprojekts. Das Modell hat sich besonders im ländlichen Gebiet bewährt, wo die Schülerzahlen begrenzt sind, und ermöglicht ein attraktives Angebot an Leistungskursen in der Abiturstufe, insbesondere in den naturwissenschaftlichen Richtungen, wo dringend Nachwuchs benötigt wird.

Seit dem Beginn des Schuljahres 2022/2023 wird der Präsenzunterricht in Physik vom Görlitzer Curie-Gymnasium per Videoschaltung nach Niesky übertragen, während Schüler am Gymnasium in Niesky den Biologie-Unterricht online in Weißwasser verfolgen. Die Jugendlichen sind von diesem Angebot begeistert, da sie nun die Möglichkeit haben, ihre Wunschfächer zu belegen. Ohne das Projekt hätten am Friedrich-Schleiermacher-Gymnasium in Niesky nur vier Schüler einen Leistungskurs in Physik belegt, und am Landau-Gymnasium in Weißwasser hätte es für einen Biologiekurs nicht ausgereicht, da nur zwei Schüler interessiert waren.

Der wöchentliche Online-Unterricht erstreckt sich über drei Stunden, während die Lehrkraft zusätzliche zwei Stunden pro Woche für Experimente und praktische Versuche live vor Ort abhält. Trotz des höheren Aufwands, insbesondere bei der technischen Vorbereitung der Videoübertragung, bewerten die beteiligten Pädagogen das Projekt als "sehr erfolgreich".

Kultusminister Christian Piwarz (CDU) hofft, dass die bisherigen positiven Erfahrungen andere Schulen dazu motivieren, diesen Weg zu gehen. Er betont jedoch, dass Hybridunterricht nicht zentral angeordnet werden soll. Solche Projekte sind nur dann erfolgreich, wenn das Engagement von den Schulen selbst ausgeht. Das Kultusministerium plant Anfang des Jahres eine Informationsveranstaltung für interessierte Einrichtungen im Freistaat, bei der die Bedingungen und Abläufe des Hybridunterrichts in Ostsachsen vorgestellt werden. (dpa/sn)