Mo, 04.04.2022 , 13:43 Uhr

Ermittlungen gegen Massen-Impfling - Arzt: Schadet nicht

Sachsen- Im Fall zigfacher Corona-Impfungen eines Mannes in Sachsen prüft die Kriminalpolizei entsprechende Aktivitäten in anderen Bundesländern.

«Das ist Gegenstand der Ermittlungen, die andauern», sagte eine Sprecherin der Polizeidirektion Leipzig am Montag. Sie laufen seit geraumer Zeit wegen unbefugten Ausstellens von Impfausweisen und Urkundenfälschung. Zu Details machte die Polizeisprecherin keine Angaben. Der Beschuldigte habe sich bisher nicht geäußert.

Der 60-Jährige aus Magdeburg (Sachsen-Anhalt) hat seit Sommer 2021 nachweislich 87 Mal in verschiedenen Corona-Impfzentren des Freistaates eine Spritze mit unterschiedlichem Impfstoff bekommen - manchmal mehrere pro Tag.

Es besteht der Verdacht, dass er Impfausweise gefälscht und an Dritte weitergegeben hat. Anfang März war er im Impfzentrum Eilenburg wiedererkannt und gestoppt worden. Bei ihm wurden Blanko- und auf andere Namen ausgefüllte Impfausweise gefunden.

Erstmals aufgefallen war der Mann im Dresdner Impfzentrum. Das Deutschen Rote Kreuz (DRK) als Betreiber hatte daraufhin die anderen Einrichtungen gebeten, die Polizei zu rufen, falls der Impfwillige wieder auftaucht, der sich mit seinem Namen und Daten registrierte.

Gesundheitliche Schäden muss der Massen-Impfling nicht fürchten. Er hat aber auch keinen höheren Schutz vor einer Ansteckung oder Corona-Erkrankung, «im Gegenteil», wie der Chemnitzer Infektiologe Dietmar Baier, der Mitglied der Sächsischen Impfkommission ist, sagte. «Es nützt nichts und es schadet nichts.» Das Impfen in kurzen Abschnitten bringe keinesfalls einen besseren Schutz, denn der Stoff werde schnell wieder abgebaut. Das Immunsystem passe sich der andauernden Auffrischung an «und reagiert am Ende gar nicht mehr». (dpa)

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