Dresden – Es ist eines der größten Infrastrukturprojekte in Sachsen: Die neue Straßenbahn-Uni-Linie zwischen Löbtau und Strehlen durch die Südvorstadt. Die Bauarbeiten an der Tiergartenstraße müssen nach wie vor wegen eines Baustopps ruhen. Entlang der Kesselsdorfer Straße wird unterdessen allmählich alles für den Umbau der Zentralhaltestelle Tharandter Straße vorbereitet. Dem Verkehrsprojekt hat am Freitag auch der Freistaat seine finanzielle Unterstützung zugesagt.
Jonathan Wosch hat sich zum Großbauprojekt im Dresdner Westen mit Andreas Hemmersbach (Vorstand DVB Technik und Finanzen), Raoul Schmidt-Lamontain (Dresdner Baubürgermeister) unterhalten. Außerdem hat der Moderator mit den beiden Politikern Eva-Maria Stange (Wissenschaftsministerin) und Andreas Barth (Ortsbeirat Cotta) über die Bedeutung des Projekts für den Stadtteil Löbtau gesprochen.
Staatsministerin Eva-Maria Stange (SPD) hat am Freitag gemeinsam mit Staatssekretär Stefan Brangs (SPD) vier Förderbescheide mit einem Gesamtvolumen von rund 6 Millionen Euro an Andreas Hemmersbach, Vorstand Finanzen und Technik der DVB AG und an Raoul Schmidt-Lamontain (B’90/Die Grünen), Baubürgermeister der Landeshauptstadt Dresden, überreicht.
Die Mittel stehen u.a. für den Ausbau der Zentralhaltestelle Kesselsdorfer Straße (Abschnitt 1.1 Reisewitzer Straße bis einschließlich Tharandter Straße) im Zuge des Stadtbahn Dresden 2020 Vorhabens zur Verfügung. Dafür erhalten die Stadt Dresden und die DVB AG je einen Förderbescheid in Höhe von rund 2,6 Mio. Euro bzw. rund 500.000* Euro.
Staatsministerin Stange: „Mit diesem lang diskutierten und von den Bürgerinnen und Bürgern ersehnten Ausbau der unteren Kesselsdorfer Straße zu einer leistungsstarken Zentralhaltestelle und einem autofreien Boulevard fördert der Freistaat eine infrastrukturelle Investition in die Zukunft, die gleichzeitig die Lebensqualität im Stadtteil Dresden-Löbtau erhöhen wird. Die Sicherheit der Fahrgäste verbessert sich, die Kesselsdorfer Straße als wohngebietsnahes Einkaufs- und Geschäftszentrum wird aufgewertet und der Ökologie wird durch die Steigerung der Attraktivität des ÖPNV und die Verbesserung der Radfahrsituation Rechnung getragen.“
„Nur ein attraktives ÖPNV-Angebot bewegt mehr Menschen zum Umstieg auf Bus und Bahn. Mit den geplanten Maßnahmen der Stadt Dresden und der Verkehrsbetriebe wird der schon jetzt sehr gute Nahverkehr noch weiter aufgewertet. Ich bin mir sicher, dass sich die Dresdner Verkehrsbetriebe mit der weiteren Modernisierung auch zukünftig einen Spitzenplatz im ÖPNV-Kundenbarometer sichern werden“, so Stefan Brangs, Staatssekretär im Verkehrsministerium.
„Mit den Fördermitteln können wir nun den zweiten Abschnitt der wichtigen neuen Stadtbahntrasse zwischen Löbtau und Strehlen beginnen. Das freut uns sehr für unsere Fahrgäste, deren Zahl nach wie vor stetig zunimmt. Mit täglich 28.900 ein- und aussteigenden Passagieren ist die Tharandter Straße die wichtigste Dresdner Haltestelle außerhalb des Zentrums. Mit der Modernisierung und dem barrierefreien Ausbau wird die Station nun auch ihrer Bedeutung gerecht“, freut sich Andreas Hemmersbach, Vorstand Finanzen und Technik der DVB AG.
Darüber hinaus erhält die Stadt Dresden rund 1,6 Mio. Euro für die Instandsetzung der Brücke über den Prohliser Landgraben im Zuge der Mügelner Straße. Ein weiterer Förderbescheid in Höhe von rund 1,2 Mio. Euro geht an die DVB AG für die Erneuerung der Fahrleitungsanlage Fetscherstraße zwischen Stübelallee/Comeniusplatz und Kreuzung Blasewitzer Straße/ Fetscherstraße.
Projektinformationen:
• Ausbau der Zentralhaltestelle Kesselsdorfer Straße (Abschnitt 1.1 Reisewitzer Straße bis einschließlich Tharandter Straße)
Der unfallträchtige Abschnitt der Kesselsdorfer Straße zwischen Tharandter und Reisewitzer Straße gehört zum Projekt „Stadtbahn Dresden 2020“. Mit täglich 30.000 Ein- und Aussteigern ist die „Tharandter Straße“ die am meisten frequentierte Haltestelle außerhalb des Innenstadtringes. Nach Hauptbahnhof, Pirnaischer Platz und Postplatz gibt es dort die höchsten Zahl der Ein-, Aus- und Umsteiger. Der Ausbau des 300 Meter langen Teilstücks mit der neuen Zentralhaltestelle steht ab September 2017 auf dem Plan. Dann entsteht hier ein Fußgängerboulevard. Die Haltestellen erhalten eine großzügige Überdachung ähnlich den Haltestellen am Altmarkt oder an der Haltestelle „Prager Straße“.
• Erneuerung der Fahrleitungsanlage Fetscherstraße zwischen Stübelallee/ Comeniusplatz und Kreuzung Blasewitzer Straße/ Fetscherstraße
• Instandsetzung der Brücke über den Prohliser Landgraben im Zuge der Mügelner Straße
Hintergrund:
Im vergangenen Jahr beförderte die DVB AG etwa 156 Millionen Fahrgäste – etwa 2,6 Million mehr als im Jahr 2015. Im Durchschnitt steigt damit jeder Einwohner statistisch mehr als 250 Mal pro Jahr in eine Straßenbahn oder einen Bus, an Werktagen nutzen über eine halbe Million Menschen die DVB.
Quelle: Sächsisches Verkehrsministerium