Fr, 06.09.2019 , 15:59 Uhr

Erste Bauarbeiten im Südpark

Dresden - Auf dem Gelände des künftigen Südparks laufen die ersten Bauarbeiten an, damit Schritt für Schritt eine Erholungslandschaft entstehen kann. „Ich freue mich sehr, dass wir bis November 2019 die ersten Wege in dem über 36 Hektar großen Gelände bauen können. Für die Bürgerinnen und Bürger erfüllen wir damit einen großen Wunsch. Denn es ist nun bald möglich, das weitläufige Gelände zu durchqueren und die Aussicht auf Dresden zu genießen. Die Idee für einen Südpark gibt es bereits seit 1990“, sagte Umweltbürgermeisterin Eva Jähnigen am Freitag.

Nord-Süd-Weg
Der erste Abschnitt des Nord-Süd-Weges führt vom oberen Plateau an der Fernwärmeleitung, von dem aus man eine Sicht auf die Stadt hat, Richtung Norden durch den Wald. Damit kann zukünftig das Areal der Technischen Universität mit dem südlichen Bereich des Südparks verbunden werden. Auf dem oberen Plateau werden neue Sträucher gepflanzt und zwei Bänke aufgestellt, damit die Dresdnerinnen und Dresdner den Ausblick genießen zu können.  An der steilen Böschung entsteht eine Treppe. Das Planungsbüro BBF Baubüro Freiberg GmbH hat die Wege, den kleinen Platz sowie die Treppenkonstruktion geplant. Den Zuschlag für die Tiefbauarbeiten bekam die Firma Teichmann Bau GmbH. Die Spezialtiefbauarbeiten führt die Firma Trinitz Bauwerksanierung GmbH aus. Die Treppe wird durch die Firma Metallbau Göbel GmbH gebaut und aufgestellt. Die Planungs- und Baukosten für den ersten Teil dieser Nord-Süd-Achse betragen etwa 220 000 Euro.

Ost-West-Weg
Die Ost-West-Wegeverbindung verläuft zwischen Passauer Straße und der Wegekreuzung, an der die Fernwärmeleitungen aufeinandertreffen. Der neue, zwei Meter breite Bitumenasphaltweg ist für Fußgänger und Fahrradfahrer geplant. Er ist behindertengerecht. Durch die beidseitige Befestigung mit Schotterrasen ist der Weg auch für Pflege- und Forstfahrzeuge befahrbar. Das Landschaftsarchitekturbüro Blaurock hat die Maßnahme geplant. Die Firma Natur + Stein Landschaftsbau GmbH bekam den Zuschlag für diese Wegebaumaßnahme.

Im Bereich dieser neuen Wegverbindung verlief 1945 die Strecke der Trümmerbahn. Aus der Stadt wurden die Trümmer zur ehemaligen Lehmgrube gefahren und dort verfüllt. Um an diese historische Begebenheit zu erinnern, plant die Stadt, im Jahr 2020 zwei Feldbahnloren, eine historische Lok und eine Infotafel am neuen Weg aufzustellen. Die beiden Loren sind eine Schenkung vom Ziegelwerk Freital Eder GmbH. Sie stammen vom Dampfziegelwerk Emil Waschneck, später VEB Sächsische Ziegelwerke, nach der Wende wieder Ziegelwerk Waschneck GmbH und waren bis zur Schließung des Betriebes 1994 immer am Standort Dohnaer Straße im Einsatz. Die Lok kauft die Stadt für 1 500 Euro von Feldbahnfreunden aus der Schweiz. Der Transport ist kostenfrei. Die Planungs- und Baukosten des Ost-West-Weges betragen etwa 200 000 Euro.

Ausblick
Die Landeshauptstadt arbeitet mit höchster Priorität an der Fertigstellung des B-Planes 40. Derzeit werden der Grünordnungsplan, der Umweltbericht und der Gestaltungsplan erarbeitet. Das Artenschutzgutachten und das hydrologische Gutachten legen schon vor. Noch in diesem Jahr sollen die Gremien die Offenlegung des B-Planes beschließen. Die im Moment für den Südpark vorhandenen Finanzmittel werden mit den beiden Wegebaumaßnahmen weitestgehend verbraucht. Der Rest fließt in die Planungsleistungen für den zweiten Bauabschnitt der Nord-Süd-Achse, für den Waldspielplatz und für den Freizeitsportbereich.

Der Südpark soll kein klassischer gestalteter Park werden. Angelehnt an den Gedanken eines Landschaftsparks ist geplant, die Elemente Wald, Wiesen und Lichtungen, Agrarflächen, Wasser und Wasserrückhalteflächen bewusst einzubeziehen. Es sind sowohl intensive Bereiche vorgesehen, die der aktiven sportlichen Erholung dienen als auch extensive Bereiche, bei denen Biotopschutz im Vordergrund steht. Die Entwicklung des Südparks ist eine langfristige Aufgabe, die in kleinen Schritten und mit Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger verwirklicht werden soll.