Di, 02.10.2018 , 17:05 Uhr

Erste Cannabisernte in Ebersbach

Ebersbach/Naundorf - Auf fast 170 Hektar wurde erstmal mit der Ernte von medizinischem Cannabis für kommerzielle Zwecke begonnen. Noch bis vorraussichtlich bis Mitte Oktober dauert die Ernte an. 

In der Nähe des erst kürzlich erworbenen Firmengeländes in Ebersbach wachsen seit April fünf verschiedene Canabissorten mit dem Wirkstoff Cannabidiol (CBD). Die Pflanzen haben allerdings keine berauschende Wirkung. Das beruhigende CBD wird als Nahrungsergänzungsmittel genutzt.

Der Anbau für die geruchsintensiven Pflanzen erfolgte nach strengen ökologischen Standards. Für die Ernte der bis zu fünf Meter hohen Cannabispflanzen testete Mariplant in den letzten Wochen verschiedene spezielle Erntetechniken. Denn für die Weiterverarbeitung zu frei verkäuflichen CBD-Produkten werden nur die Cannabisblüten benötigt.

Dafür wurde eine Maiskolben-Erntemaschine umgebaut um die Blütenspitze vom Rest der Pflanze zu trennen. Diese werden danach auf eine Größe von drei bis fünf Zentimetern zerkleinert. Nach der Extraktion kann die Blüte mit der VESIsorb®-Technologie zu Öl in Gelkapseln weiterverarbeitet werden.

Trotz der Hitze in diesem Sommer wuchsen die Cannabispflanzen sehr gut - manche Sorten sogar bis zu 13 Zentimetern am Tag. Die großen Blätter können mit ihrer faserigen Konsistenz die nächtliche Feuchtigkeit von Tau und Nebel speichern.

Damit ist die Cannabispflanze robust gegen Trockenheit. Doch diese faserige Konsistenz stellt für die Ernte eine große Herausforderung dar. Beim Mähen bilden sich immer wieder lange Fäden, welche die Maschine nach einer gewissen Zeit verstopfen. Mit der entwickelten Erntemaschne gelingt es, den nicht benötigten Pflanzenhalm nach unten wegzuziehen und die Blüten in die Maschine zu befördern.

Nach der Ernte kommen die Blüten in eine Trockenanlage auf dem Firmensitz. Diese Anlage ist in der Lage bis zu drei Tonnen Cannabis pro Stunde zu trocknen. Nach der Aberntung werden die Felder für die nächste Aussaat im Frühjahr vorbereitet. Das Unternehmen plant, den Anbau auf eine Fläche von 1.000 Hektar zu erweitern.

Text: Maricann GmbH

Artikel erstellt von: Julia Mißbach