Fr, 23.06.2023 , 14:47 Uhr

EU-Förderung für Kreativwirtschaft in der Lausitz

Lausitz - Im Zuge des Wandels in der Lausitz sind nicht nur Wirtschaftsansiedlungen und Technologie erforderlich, sondern auch eine Entwicklung der Kultur- und Kreativbranche, um Fachkräfte in die Region zu locken.

Hierbei kann die Lausitz künftig von EU-Fördermitteln profitieren. Das Netzwerk "EIT Culture & Creativity" stellt am Freitag in Cottbus ein entsprechendes Programm vor. Über Ausschreibungen der Wissens- und Innovationsgemeinschaft werden in den kommenden Jahren europaweit Hochschulprogramme, Projekte, Produkte und Unternehmensgründungen im Kultur- und Kreativbereich unterstützt. Dies soll den digitalen, grünen und sozialen Wandel vorantreiben. Das Interesse an dem Programm ist groß, da sich über 100 Unternehmen aus Südbrandenburg und Ostsachsen für das erste Treffen angemeldet haben.

Die Lausitz befindet sich mitten im Wandel, weg von der Kohle und hin zu einer Vorreiterrolle bei der Produktion erneuerbarer Energien. Der Brandenburger CDU-Europaabgeordnete Christian Ehler betonte, dass Kultur dazu beitragen kann, dass eine Transformation, die den Alltag erfasst, besser akzeptiert wird. Er setzte sich als Parlamentarier in Brüssel für die Fördermöglichkeiten in der Lausitz ein und ist überzeugt, dass qualifizierte Fachkräfte, die sich neu orientieren möchten, Arbeitsplätze in Regionen suchen, die auch ein gutes kulturelles Umfeld bieten.

Das Programm fördert beispielsweise Lösungen für Fragen der Nachhaltigkeit im Wohnbereich, im Industriedesign, im Kino sowie in Museen und Theatern. "Wir investieren in die Entwicklung neuer Produkte, Services, Unternehmen sowie in Bildung und Weiterbildung. Wir beteiligen uns, schaffen ein Portfolio an Beteiligungen und unterstützen Unternehmen", erklärte Bernd Fesel, Geschäftsführer von "EIT Culture & Creativity". Die Ausschreibungen sind darauf ausgelegt, dass sich auch kleine Unternehmen leichter bewerben können.

Bereits Anfang 2024 sollen Investitionen in erste Projekte fließen, so Fesel. Zur Begleitung der Unternehmen bei den Ausschreibungen hat man die Brandenburgische Technische Universität (BTU) hinzugezogen.

Die Europäische Partnerschaft im "EIT Culture & Creativity" umfasst Akteure aus rund 20 europäischen Ländern und wird in den nächsten Jahren vom Europäischen Innovations- und Technologieinstitut (EIT) mit bis zu 70 Millionen Euro pro Jahr unterstützt. Es geht darum herauszufinden, welche Innovationen Künstler und Kreative benötigen, um die Welt digitaler, nachhaltiger und sozialer zu gestalten, erklärte Fesel.

EU-Parlamentarier Ehler machte deutlich, dass die Lausitz auch weiterhin von der Bergmann-Tradition geprägt ist, selbst im Strukturwandel. In den kommenden Jahren wird ein kultureller Wandel stattfinden, für den allein Technologien nicht ausreichen. (mit dpa)