Sachsen- Der Mangel an Chips bereitet vielen Unternehmen große Sorgen. Die Hightech-Produkte sind schwer zu bekommen.
Daher sollen nun Milliardenbeträge mobilisiert werden, um ihre Produktion in der EU zu fördern. Dies könnte eine Lösung für das Problem sein.
Das Europäische Chip-Gesetz wurde wie erwartet vom EU-Parlament gebilligt. Durch dieses Gesetz sollen bis zu 43 Milliarden Euro für die Chip-Industrie bereitgestellt werden. Die Investitionen sollen sowohl aus dem EU-Haushalt als auch aus der Privatwirtschaft kommen, wie das Parlament am Dienstag in Straßburg mitteilte. Das Ziel des Gesetzes ist es unter anderem, die Produktion von Mikrochips in der EU zu fördern und dadurch unabhängiger von anderen Märkten wie China zu werden.
Die CSU-Europaabgeordnete Angelika Niebler bezeichnete dieses Vorhaben als wichtigen Meilenstein für die europäische Halbleiterindustrie. Ihre Grünen-Kollegin Henrike Hahn betonte, dass nun auch Start-ups und kleine sowie mittlere Unternehmen einfacher gefördert und gezielt unterstützt werden können. Die Zustimmung der EU-Staaten zu dieser Vereinbarung steht noch aus, wird jedoch als Formalität angesehen.
Der Wirtschaftsminister von Sachsen, Martin Dulig (SPD), begrüßte die Abstimmung und bezeichnete den Chips-Act als Stärkung für Sachsen als größten Halbleiterstandort in der Europäischen Union. In Sachsen existiere bereits ein komplettes Halbleiter-Ökosystem mit großen Herstellern wie Bosch, Infineon und Globalfoundries sowie einer Vielzahl von Zulieferern und Dienstleistungsunternehmen.
Dulig betonte, dass die EU nun mithilfe des sächsischen Know-hows die große Herausforderung angehen könne, sich von der starken Abhängigkeit vom amerikanischen und insbesondere vom asiatisch-chinesischen Markt zu lösen. Der Chips-Act ebne dafür den Weg, indem er Investitionen erleichtere, Planungsverfahren beschleunige und staatliche Beihilfen ermögliche. (dpa)