Dresden – Das Thema sektorenübergreifende Versorgung hat die Barmer Krankenkasse jetzt beim 6. Dresdner Dialog am Flughafen in den Fokus gerückt. Experten aus unterschiedlichen Bereichen stellten ihre Perspektive auf ein patientenorientiertes Gesundheitssystem vor. Erste Modellregionen gibt es bereits.
Die Grenze zwischen den Sektoren ambulant und stationär ist eine der großen Baustellen des deutschen Gesundheitssystems. Wenn Patienten zwischen Hausarzt, Krankenhaus und Facharzt pendeln müssen, bleiben wichtige Informationen auf der Strecke. Doch gerade ältere Menschen mit mehrfachen Erkrankungen sind darauf angewiesen, dass akutmedizinische und rehabilitative Leistungen gut aufeinander abgestimmt werden.
Zu den Forderungen der Krankenkasse gehören eine einheitliche Bedarfsplanung, die niedergelassene Ärzte und Krankenhäuser einschließt. Nur so könne der häufigen Über-, Unter oder Fehlversorgung von Patienten begegnet werden. Außerdem müssten gleiche Leistungen, ob in Arztpraxen oder Krankenhäusern, auch gleich vergütet werden. Vor allem im ländlichen Raum sollen zudem regionale Versorgungsverbünde entstehen. Mit der Oberlausitz und dem Erzgebirge probt der Freistaat Sachsen den Abbau von Sektorengrenzen bereits in zwei Modellregionen.
Zudem müssten auch die Möglichkeiten der Telemedizin für eine bessere, integrierte Versorgung einbezogen werden. Bei dem Verfahren kann mit Hilfe von Kommunikationsmitteln eine Fernbehandlung von Patienten stattfinden. Gute Ansätze sowie einzelne Modellprojekte für ein patientenorientiertes Gesundheitssystem gibt es also. Doch wurde beim 6. Dresdner Dialog am Flughafen auch klar, dass bis zur einer medizinischen Regelversorgung aus einer Hand noch viele Grenzen überschritten werden müssen.