Fr, 25.11.2022 , 08:58 Uhr

EZB im Kampf gegen Inflation

Die Inflation entsteht, wenn die Nachfrage nach Gütern und Dienstleistungen größer ist als das Angebot. Die Ursachen einer Inflation können also durch steigende Kosten oder eine erhöhte Nachfrage entstehen. Die Eurozone hat in den vergangenen Jahren mit einer Reihe von Krisen zu kämpfen gehabt, die zu einem starken Anstieg der Inflation geführt haben. Zum Beispiel war die Ukraine-Krise der Hauptgrund dafür, dass die Inflation in der Eurozone im Januar 2015 auf ihren höchsten Stand seit dem Beginn des Euros stieg.

  1. In der Eurozone liegt die Inflation seit Jahren über dem Ziel der EZB von knapp 2 Prozent. Im Februar stieg sie auf 2,3 Prozent.
  2. Die hohe Inflation ist vor allem auf die steigenden Rohstoffpreise zurückzuführen. Lagarde sagte, die EZB beobachte die Preisentwicklung genau und werde "entschlossen" gegensteuern, falls nötig.
  3. Die EZB hat in den vergangenen Monaten bereits die Zinsen angehoben und will dies auch in Zukunft tun, um die Inflation in den Griff zu bekommen.

Die Europäische Zentralbank (EZB) verspricht einen entschlossenen Kampf gegen die nach wie vor rekordhohe Inflation. "Wir gehen davon aus, dass wir die Zinssätze weiter anheben werden", sagte die Präsidentin der EZB, Christine Lagarde, bei einem Bankenkongress in Frankfurt. "Letztendlich werden wir die Zinsen auf ein Niveau anheben, dass die Inflation rechtzeitig auf unser mittelfristiges Ziel zurückführt."

Die EZB hatte im September 2022  ihre Leitzinsen um 0,25 Prozentpunkte angehoben und ist seither damit beschäftigt, ihre Wirtschaftsleistungsprognosen zu überarbeiten. Die Währungshüter erwarten nunmehr eine langsamere Ausweitung der Wirtschaft und eine geringere Inflation als zuvor angenommen. Die EZB hat sich bislang verpflichtet, ihre Zinsen so lange zu erhöhen, bis sie ihr langfristiges Ziel für die Inflation erreicht hat.

Fakten zur EZB

Die Europäische Zentralbank (EZB) ist die Zentralbank der Eurozone und hat ihren Sitz in Frankfurt am Main. Sie ist für die Wirtschaftspolitik der Eurozone verantwortlich und gilt als eine der mächtigsten Zentralbanken weltweit. Die EZB wurde 1999 gegründet und hat seitdem einen entscheidenden Einfluss auf die Wirtschaft in der Eurozone und weltweit.

Fakten über die EZB:

Die EZB ist eine unabhängige Institution.

Die Europäische Zentralbank (EZB) ist die Zentralbank der 19 Mitgliedsstaaten der Europäischen Union (EU), die den Euro als ihre offizielle Währung eingeführt haben. Die EZB hat ihren Sitz in Frankfurt am Main und ist eine der sieben Institutionen der EU. Die anderen sechs sind die Europäische Kommission, das Europäische Parlament, der Rat der Europäischen Union, der Europäische Rat, der Gerichtshof der Europäischen Union und die Europäische Investitionsbank.

Die EZB wurde am 1. Juni 1998 gegründet und ist die jüngste der europäischen Zentralbanken. Sie übernahm die Aufgaben der Europäischen Währungseinheit (EWU), einer Abteilung der Europäischen Gemeinschaft (EG), sowie die Aufgaben der Deutschen Bundesbank für die Länder, die den Euro eingeführt haben. Die EZB ist verantwortlich für die Geld- und Währungspolitik im Euroraum und hat das Ziel, Preisstabilität zu gewährleisten.

Die EZB ist eine unabhängige Institution, die von den Regierungen der Mitgliedstaaten nicht kontrolliert wird. Ihre Entscheidungen werden nur vom Rat der EZB und von ihrem Präsidenten getroffen. Die Mitglieder des Rates, die Präsidentin oder der Präsident und die Vizepräsidentin oder der Vizepräsident sind von den Regierungen der Mitgliedstaaten ernannt.

Wie kämpft die EZB gegen die Inflation?

Die Europäische Zentralbank (EZB) hat mehrere Instrumente zur Bekämpfung der Inflation in ihrem Arsenal. Die wichtigsten davon sind die langfristige Zins-, die kurzfristige Zinsobergrenze und die Asset-Pricing-Klauseln.

Die langfristige Zinsstruktur ist ein wichtiges Instrument der EZB, um die Inflation zu bekämpfen. Diese bestimmt, welchen Zinssatz die Banken für neue Kredite bei der EZB bezahlen müssen. Die EZB legt diese Struktur fest, um die Kreditwürdigkeit von Unternehmen und Verbrauchern zu bewerten und so dafür zu sorgen, dass die Banken genug Geld haben, um beispielsweise einen Kredit für größere Investitionen zu vergeben. Wenn die EZB jedoch beschließt, dass es zu viele oder zu wenige Kredite gibt, kann sie diese Zinssatzstruktur ändern. Dadurch kann sie den Kreditfluss regulieren und so dafür sorgen, dass es nicht zu viel oder zu wenig Inflation gibt.

Die kurzfristige Zinsobergrenze ist ein weiteres wichtiges Instrument der EZB, um die Inflation zu bekämpfen. Diese bestimmt, bis zu welchem Zinssatz die Banken neue Kredite vergeben dürfen. Die EZB legt diese Obergrenze fest, um den Kreditfluss im Rahmen der langfristigen Zinsstruktur zu regulieren. Wenn es jedoch beschlossen wird, dass es zu viel oder zu wenig Kredite gibt, kann diese Obergrenze geändert werden. Dadurch kann die EZB dafür sorgen, dass es nicht zu viel oder zu wenig Inflation gibt.

Die Asset-Pricing-Klauseln sind ein weiteres Instrument der EZB, um die Inflation zu bekämpfen. Diese besagen, dass Banken für bestimmte Wertpapiere einen bestimmten Zinssatz bezahlen müssen. Die EZB legt diese Klauseln fest, um den Preis für verschiedene Anlagen im Finanzsystem festzulegen und so für stabile Preise im Finanzsektor zu sorgen. Wenn jedoch beschlossen wird, dass es zu viel oder zu wenig Anlagen gibt oder eine bestimmte Anlage keine gute Investition mehr ist, kann diese Klausel geändert werden.

Die EZB strebt für den Euroraum mittelfristig Preisstabilität bei zwei Prozent Teuerung an. Im Oktober lagen die Verbraucherpreise im Währungsraum der 19 Länder um 10,6 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats. "Die Inflation im Euroraum ist viel zu hoch", stellte Lagarde fest. Zudem sei das Risiko einer Rezession gestiegen, obwohl die jüngsten Konjunkturdaten positiv überrascht hätten.

Wie reagiert die EZB auf die Inflation?

Die EZB hat in den letzten Wochen und Monaten einige positive Konjunktursignale gesehen, insbesondere in Europa. Die Inflation ist zuletzt etwas angestiegen und die Arbeitslosenquote ist weiter gesunken. Darüber hinaus scheint die politische Situation in Europa etwas ruhiger geworden zu sein. All diese Faktoren deuten darauf hin, dass die EZB ihre Geldpolitik normalisieren könnte. Allerdings gibt es auch ein paar Risiken, die die EZB berücksichtigen muss. Zum einen ist da der Handelsstreit zwischen den USA und China, der sich negativ auf die Weltwirtschaft auswirken könnte.

Welche Folgen hat eine weitere Zinserhöhung?

Eine weitere Zinserhöhung könnte für die Wirtschaft verheerende Folgen haben. Dennoch ist es eine Möglichkeit, die Inflation zu bekämpfen. Die Inflation ist in den letzten Monaten stark angestiegen. Lagarde will diesem Trend mit weiteren Zinserhöhungen entgegenwirken. Doch damit birgt sie das Risiko, die Wirtschaft zu schädigen. Ein weiterer Anstieg der Zinsen würde Kreditnehmer stärker belasten und die Nachfrage nach Krediten drosseln. Dadurch könnte die Konjunktur abebben. Auch Unternehmen würden unter höheren Finanzierungskosten leiden und Investitionen zurückstellen. Die Arbeitslosigkeit würde steigen, was wiederum die Inflation verstärken könnte - ein Teufelskreis, aus dem die Wirtschaft schwer herauszukommen droht.

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