Dresden - Im Raum Dresden müssen Fahrgäste seit Monaten mit kurzfristigen Zugausfällen bei der S-Bahn oder den Regionalbahnen rechnen, bedingt durch Zugausfälle oder einen Mangel an Lokführern. Jetzt ergreifen der Verkehrsverbund Oberelbe (VVO) und die Deutsche Bahn drastische Maßnahmen und reduzieren den Fahrplan. Auf zwei Streckenabschnitten wird sogar nur noch ein Bus eingesetzt.
Die Fahrpläne für die S-Bahn-Linien und zwei Regionalbahnen im Raum Dresden werden weiter ausgedünnt, da es an Lokführern mangelt. Etwa 10 Prozent der Zugverbindungen werden ab dem 16. Oktober gestrichen. Die Bahn plant, mehr Lokführer auszubilden als bisher. Der VVO fordert jedoch auch verstärkte Anwerbung ausländischer Fachkräfte.
Ab dem 16. Oktober werden auf der S1 zwischen Meißen-Triebischtal und Pirna die Zusatzfahrten während der Hauptverkehrszeit an Werktagen von montags bis freitags eingestellt. Der 30-Minuten-Takt bleibt jedoch bestehen. Auf der Linie S2 entfallen wochentags ein Zugpaar früh morgens und zwei Zugpaare abends, wobei auch hier der 30-Minuten-Takt beibehalten wird. Bei den Linien S3 und S8 werden ebenfalls zusätzliche Züge in den Hauptverkehrszeiten gestrichen, während der einstündige Takt beibehalten wird.
Für die Regionalbahnen 33 und 71 werden zeitweise Busse eingesetzt, insbesondere zwischen Ottendorf-Okrilla und Königsbrück sowie zwischen Neustadt und Sebnitz.
Der VVO-Geschäftsführer Burkhard Ehlen erklärte gegenüber MDR SACHSEN, dass dies sicherlich für die Fahrgäste unangenehm sei. Dennoch sei es wichtig, einen stabilen Fahrplan zu gewährleisten und weniger Abweichungen zu haben. Um das Problem zu bewältigen, plant die Bahn im nächsten Jahr die Ausbildung von 40 weiteren Lokführern. Jedoch sei der langfristige Personalmangel nur durch verstärkte Einwanderung lösbar. Ehlen merkte an: "Die Leipziger Verkehrsbetriebe werben derzeit in Vietnam um neue Mitarbeiter. Ich weiß nicht, ob das die Lösung ist, aber ich denke, wir müssen darüber nachdenken, mehr ausländische Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in Deutschland und auch in Sachsen zu haben."