Dresden – Viele Originalhandschriften von Martin Luther waren Jahrzehnte verborgen, in den Archiven der Sächsischen Staats- und Universitätsbibliothek geschützt. Im Rahmen der Sonderausstellung „Wie Luthers Worte fliegen lernten“ können Dresdner einzigartige Stücke in dem gezeigten Umfang erstmals seit 1917 wiederentdecken. Jonathan Wosch hat sich und sie über den Entstehungskontext der Werke und ihre Bedeutung schlau gemacht.
Am Donnerstag eröffnet die SLUB die Ausstellung „Wie Luthers Worte fliegen lernten. Handschriften und Flugschriften der Reformation“. In der Schatzkammer werden eine große Anzahl von Originalhandschriften Martin Luthers und seiner Mitstreiter – eigenhändige Manuskripte und insbesondere Briefe – zu sehen sein, wie sie in dieser Fülle zuletzt 1917 in der damaligen Königlichen Landesbibliothek im Japanischen Palais ausgestellt wurden. Ohne die revolutionäre Weiterentwicklung des Buchdrucks wäre der Erfolg der reformatorischen Bewegung nicht denkbar gewesen. Wie sich Luthers Schriften über das Medium der Flugschrift verbreiteten („fliegen lernten“), zeigt begleitend eine reich an seltenen Originalen ausgestattete Schau aus den Sammlungen der SLUB.
Der anlässlich der Ausstellung erscheinende Begleitband „Manu propria – Mit eigener Hand. 95 Autographe der Reformationszeit“ versammelt 95 Originalhandschriften in Bild und Kommentar, die die SLUB im Rahmen einer Online-Ausstellung seit Januar 2016 und bis zum Reformationsjubiläum dieser Tage präsentiert. Die Ausstellung ist bis 29. Januar 2018 täglich von 10 bis 18 Uhr im Buchmuseum zu sehen.
Rahmenprogramm zur Ausstellung:
1.11.2017, 17 Uhr
Wie die lutherische Kirchenmusik entstand – Sächsische Musikquellen des Reformationsjahrhunderts: Vortrag von Prof. Dr. Konrad Küster (Freiburg)
20.11.2017, 19 Uhr
„Die Wittenberger Nachtigall“ (1913): Vorführung des Stummfilms von Erwin Báron mit musikalischer Begleitung
29.11.2017, 19 Uhr
Scandello // Skandale // male // (a)mare: Konzert und Quellenpräsentation mit dem Ensemble AUDITIVVOKAL Dresden (Leitung Olaf Katzer)
10.1.2018, 19 Uhr
Baustelle des Frühneuhochdeutschen – Luthers Revisionen der eigenen Bibelübersetzung: Vortrag von Prof. Dr. Alexander Lasch (Dresden)
24.1.2018, 19 Uhr
Propaganda für den Glaubenskampf – Bildpolemik der Reformationszeit: Vortrag von Dr. Klaus Weschenfelder (Veste Coburg) anlässlich der Finissage
Kuratorenführungen durch die Ausstellung:
1.11.2017, 20.11.2017, 29.11.2017, 10.1.2018 und 24.1.2018 jeweils 18 Uhr
8.11.2017, 13.12.2017 und 17.1.2018 jeweils 17 Uhr
Der Eintritt und die Führungen sind kostenfrei.