Dresden - Das Staatsschauspiel gab am Mittwoch den Startschuss für den Vorverkauf des diesjährigen FAST FORWARD Festivals.
Intendant Joachim Klement und Festival-Kuratorin Charlotte Orti von Havranek präsentierten das Programm der achten Ausgabe des renommierten Festivals, das vom 14. bis 17. November junge Theaterregisseur*innen aus ganz Europa in den Fokus rückt.
Das Festival hat sich zum Ziel gesetzt, frische Perspektiven des europäischen Theaters zu zeigen und Nachwuchskünstlerinnen eine Plattform zu bieten. An den vier Festivaltagen können Zuschauerinnen Inszenierungen von Regisseur*innen erleben, die noch am Anfang ihrer Karriere stehen. Eine internationale Jury kürt dabei jedes Jahr den besten Beitrag, der mit einer Einladung zu einer neuen Inszenierung am Staatsschauspiel Dresden belohnt wird. Zusätzlich gibt es eine Jugendjury und einen Publikumspreis.
Das FAST FORWARD Festival bespielt verschiedene Bühnen in Dresden. Neben dem Kleinen Haus des Staatsschauspiels Dresden, das als Festivalzentrum dient, werden auch das HELLERAU – Europäisches Zentrum der Künste, das Labortheater und das OHA Café der Hochschule für Bildende Künste Dresden sowie die robotron-Kantine des Kunsthauses Dresden zur Kulisse für acht Inszenierungen aus Belgien, Frankreich, Estland, Portugal, Serbien und Italien. Das Spektrum reicht dabei vom Monolog über den philosophischen Spaziergang bis hin zur Rache-Fantasie und dem Porträt einer ganzen Stadt.
Besonders hervorzuheben ist die belgische Inszenierung RAGE (WUT) von Emilienne Flagothier, die am 14. und 15. November 2024 aufgeführt wird. Hier zeigen vier Frauen, was passiert, wenn der alltägliche Sexismus sie zum Äußersten treibt – mit beeindruckenden Kampfchoreografien.
Ebenfalls am 14. und 15. November ist I’M DERANGED zu sehen, ein Stück der in Teheran geborenen Schauspielerin Mina Kavani, das sich mit dem Thema Exil auseinandersetzt. Poetisch und eindringlich öffnet sie die Tür zu den Köpfen und Herzen der Zuschauer*innen.
In der robotron-Kantine erwacht mit DECAZEVILLE – DER BERG, DER BRENNT von Nina Gazaniol Vérité eine französische Kleinstadt zum Leben. Diese Inszenierung, die vom 15. bis 17. November gezeigt wird, fängt den Alltag und die Geschichten der Stadtbewohner*innen in bewegten Bildern ein.
Die estnische Künstlerin Liisa Saaremäel beschäftigt sich in SCREAM BOX (15. und 16. November) mit der menschlichen Stimme als Ausdrucksmittel für existenzielle Themen. Unterstützt von Musiker Florian Wahl, lotet sie die Grenzen der Stimme aus.
Ein philosophischer Spaziergang erwartet das Publikum mit MANIFESTOS FOR AFTER THE END OF THE WORLD (16. und 17. November) von Isabel Costa aus Portugal. Sieben Performer*innen führen das Publikum durch ein verlassenes Gebäude und regen mit Texten zu existenziellen Fragen an.
Der serbische Regisseur Nemanja Mijović zeigt mit 4.48 PSYCHOSIS (16. und 17. November) von Sarah Kane, wie in einem Stück über Depression und Suizidgedanken dennoch die Sehnsucht nach Leben und Liebe durchscheint.
Mit viel Humor und Charme widmen sich die Zwillingsbrüder Guillaume und Clément Papachristou in UNE TENTATIVE PRESQUE COMME UNE AUTRE (16. und 17. November) den großen Fragen des Lebens. Guillaume lebt seit seiner Geburt mit den Folgen einer Zerebralparese, was dem Stück eine ganz besondere Perspektive verleiht.
Abgerundet wird das Programm durch das CONCERTO FETIDO SU QUATTRO ZAMPE (16. und 17. November) von Alice und Davide Sinigaglia, das mit Schlagzeug und Gesang die Herausforderungen des Lebens in ihrer Heimatstadt La Spezia thematisiert.
Alle Inszenierungen werden mit deutschen und englischen Übertiteln gezeigt.
In Zusammenarbeit mit der European Theatre Convention (ETC) findet zum zweiten Mal das Fast Forward Festival-Forum statt, das Studierende und Theater-Fachleute aus ganz Europa zusammenbringt. Ergänzend dazu laden Kurzeinführungen und eine Festival-Bar im Kleinen Haus des Staatsschauspiels Dresden zum Austausch ein.
Tickets sind ab sofort für 11,- € (ermäßigt 7,- €) bzw. 5,- € für Erstsemester inklusive DVB-Ticket unter www.staatsschauspiel-dresden.de sowie an allen Vorverkaufsstellen des Staatsschauspiels Dresden erhältlich.