Dresden - Nachdem die Direktive der Bundesregierung zum Energiesparen für Städte ausgelaufen ist, strahlen z.B. Chemnitz und Leipzig ihre Sehenswürdigkeiten nachts wieder an. In Dresden werden nur die Brücken beleuchtet. Die FDP im Dresdner Stadtrat will, dass sich das schnell ändert.
In der Dresdner Innenstadt bleiben historischen Gebäude und Baudenkmäler trotz des Auslaufens der Energieeinsparverordnung in den Abendstunden dunkel. Das ist für den Tourismus und für viele Menschen in Dresden nicht hinnehmbar. Die FDP-Fraktion fordert daher in einem Eilantrag im Dresdner Stadtrat den Oberbürgermeister und die Stadtverwaltung auf, klar und deutlich auf den Freistaat einzuwirken, um die Abendbeleuchtung der Dresdner Altstadtsilhouette wieder anzuschalten.
Holger Zastrow, FDP-Fraktionsvorsitzender im Dresdner Stadtrat, erklärt dazu: "Der Schaden für die Wirtschaft, aber noch mehr vielleicht der Schaden für das Seelenheil vieler Menschen und den gesellschaftlichen Zusammenhalt ist größer als der Nutzen beim Einsparen der Energiekosten. Das Auslassen der dekorativen Außenbeleuchtung an unseren Wahrzeichen hat höchstens einen marginalen Einspareffekt, den offenbar niemand genau bemessen kann. Selbst der verantwortliche Finanzminister des Freistaates kann den Einspareffekt nicht benennen.Noch dazu werden viele andere historische Liegenschaften in der Stadt und im Land wie das Schloss Pillnitz, das Schloss Moritzburg oder die Albrechtsburg Meißen in den Abendstunden angestrahlt. Das Dunkelbleiben der Dresdner Altstadt-Silhouette ist willkürlich und für den Tourismus in Dresden ein Bärendienst.
Verweise auf ökologische Effekte sind in der Gesamtschau genauso untauglich wie der Hinweis der Stiftung Frauenkirche auf andere Konflikte in der Welt oder globale Problemstellungen. Die sogenannte Ambiente-Beleuchtung ausgewählter herausragender Gebäude und Baudenkmäler mit öffentlicher und ästhetischer Relevanz wurde mit einem erheblichen Einsatz an konzeptioneller Energie und Steuermitteln im Masterplan Licht festgehalten und trotz permanenter Krisen in der Welt umgesetzt. Wir bringen daher einen Antrag in den Dresdner Stadtrat ein, der die Stadtverwaltung noch einmal klar und deutlich dazu auffordert, sich für den Dresdner Tourismus einzusetzen und die Abendbeleuchtung des berühmten Canaletto-Blickes durch den Freistaat wieder einzuschalten. Es muss endlich Schluss sein mit zweifelhaften symbolischen Maßnahmen, die nahezu keinen Effekt haben und nur für Unmut sorgen."