Sachsen - Weihnachtsgedichte zaubern eine festliche Atmosphäre, vermitteln zeitlose Weisheiten und berühren mit kunstvollen Reimen. In einer Zeit, in der Dichtkunst seltener gepflegt wird, erfreuen wir uns besonders an den besten Versen aus der Vergangenheit und schwelgen in Nostalgie.
Weihnachtsgedichte erfüllen vielseitige Zwecke, die weit über das hinausgehen, was auf den ersten Blick ersichtlich ist. Sie dienen als festliche Einlagen am Heiligabend, wenn aufgeregte Kinder sie unter dem Christbaum vortragen.
Diese traditionelle Geste verleiht dem Abend eine besondere Magie und trägt dazu bei, die festliche Stimmung zu intensivieren. Eltern und Großeltern wiederum nutzen die kunstvollen Verse, um das Fest auf stimmungsvolle Weise einzuleiten.
Die liebevolle Tradition des Vorlesens von Weihnachtsgedichten schafft nicht nur eine gemütliche Atmosphäre, sondern verbindet auch die Generationen in einem Moment der Ruhe und Besinnlichkeit.
Von drauß', vom Walde komm´ ich her;
Ich muss euch sagen, es weihnachtet sehr.
Allüberall auf den Tannenspitzen
sah ich goldene Lichtlein blitzen.
Und droben aus dem Himmelstor
sah mit großen Augen das Christkind hervor.
Und wie ich so strolcht´ durch den finstern Tann,
da rief´s mich mit heller Stimme an:
"Knecht Ruprecht", rief es, "alter Gesell,
hebe die Beine und spute dich schnell!
Die Kerzen fangen zu brennen an,
das Himmelstor ist aufgetan,
Alte und Junge sollen nun
von der Jagd des Lebens einmal ruhn:
und morgen flieg´ ich hinab zur Erden,
denn es soll wieder Weihnachten werden!"
Ich sprach: "O lieber Herre Christ,
meine Reise bald zu Ende ist.
Ich soll nur noch in diese Stadt,
wo´s eitel gute Kinder hat."
"Hast denn das Säcklein auch bei dir?"
Ich sprach: "Das Säcklein, das ist hier;
denn Äpfel, Nuss und Mandelkern
fressen fromme Kinder gern."
"Hast denn die Rute auch bei dir?"
Ich sprach : "Die Rute, die ist hier;
doch für die Kinder, nur die schlechten,
die trifft sie auf den Teil, den rechten."
Denkt euch, ich habe das Christkind gesehen!
Es kam aus dem Walde, das Mützchen voll Schnee,
mit rotgefrorenem Näschen.
Die kleinen Hände taten ihm weh,
denn es trug einen Sack, der war gar schwer,
schleppte und polterte hinter ihm her.
Was drin war, möchtet ihr wissen?
Ihre Naseweise, ihr Schelmenpack -
denkt ihr, er wäre offen der Sack?
Zugebunden bis oben hin!
Doch war gewiss etwas Schönes drin!
Es roch so nach Äpfeln und Nüssen!
Markt und Straßen stehn verlassen,
still erleuchtet jedes Haus
sinnend geh ich durch die Gassen,
alles sieht so festlich aus.
An den Fenstern haben Frauen
buntes Spielzeug fromm geschmückt,
Tausend Kindlein stehn und schauen,
sind so wundervoll beglückt.
Und ich wandre aus den Mauern
bis hinaus ins weite Feld,
hehres Glänzen, heil'ges Schauern!
Wie so weit und still die Welt!
Sterne hoch die Kreise schlingen,
aus des Schnees Einsamkeit
steigt's wie wunderbares Singen -
O du gnadenreiche Zeit!
Weihnachtsgedichte sind mehr als nur Worte auf Papier. Sie sind ein kulturelles Erbe, das die festliche Jahreszeit in eine poetische Dimension erhebt. So unverzichtbar wie Plätzchen, Geschenke und das Christkind, sind die kunstvollen Verse ein fester Bestandteil unserer Weihnachtstradition. In einer Welt, die sich ständig wandelt, erinnern uns Weihnachtsgedichte daran, dass die Schönheit der Sprache und die Kraft der Worte zeitlos sind.
Dieser Beitrag wurde mit maschineller Hilfe erstellt.