Do, 04.05.2023 , 11:06 Uhr

Winzer im sächsischen Elbtal

Wichtige Tradition im Elbtal - Feuer in den Weinbergen zum Schutz von 100.000 Reben

Weinböhla - Eine kleine, aber wichtige Tradition hat sich bei den Winzern im Elbtal etabliert: kontrollierte Feuer in den Weinbergen, um die Reben vor Minusgraden zu schützen.

Im April und Mai können plötzliche Kälteeinbrüche den empfindlichen Jungpflanzen schaden, da sie zu diesem Zeitpunkt bereits zu knospen beginnen und durch die Kälte braun werden und abfallen können.

Am frühen Donnerstagmorgen wurden in den Weinbergen des Staatsweinguts Schloss Wackerbarth dutzende vorbereitete Eimer mit Paraffin aufgestellt und hunderte Frostschutzkerzen entzündet, um die Temperaturen kurz über dem Boden ansteigen zu lassen und die Reben zu schützen. Auch kleine Feuer und Rauchfeuer kamen zum Einsatz, die mit Holzkohle angezündet wurden, um die Temperaturen in den Weinbergen zu erhöhen.

Nicht nur in Weinböhla, sondern auch in anderen Weinbaugebieten wie Laubach oder Diesbar-Seußlitz wurden ähnliche Maßnahmen von Wackerbarth-Mitarbeitern ergriffen, um insgesamt etwa 100.000 Reben vor den Spätfrösten zu schützen. Seit 2014 schützt das Staatsweingut Schloss Wackerbarth seine Reben mit gezielten Frostschutzmaßnahmen wie Rauchfeuern und kontrollierten Feuerstellen im Weinberg, seit 2019 kommen auch Frostkerzen zum Einsatz.