Mo, 19.08.2024 , 17:25 Uhr

Seit den 1950er Jahren dient die Stadt als Kulisse für rund 120 Filmproduktionen

Filmakademie Görlitz: Neue Strukturen stärken "Görliwood" als Filmstandort

Görlitz – Die Sächsische Filmakademie in Görlitz hat sich neu aufgestellt und geht mit frischen Strukturen in die Zukunft.

Seit 2022 in der Neißestadt etabliert, wird die Akademie nun als GmbH geführt und erhält dadurch eine feste Trägerstruktur. Der Görlitzer Oberbürgermeister Octavian Ursu zeigte sich erfreut über diesen Schritt und betonte die lange Filmtradition der Stadt, die sich selbstbewusst "Görliwood" nennt.

Mit der Neugründung der GmbH will Görlitz als Standort für die Aus- und Weiterbildung in Filmberufen weiter an Bedeutung gewinnen. "Seit Jahren verfolgen wir hartnäckig das Ziel, dringend benötigte Fachkräfte direkt vor Ort auszubilden", so Ursu. Besonders gefragt sind Ausbildungsplätze in Bereichen wie Kamera- und Lichtassistenz sowie Filmproduktion und -ausstattung.

Bereits Anfang 2024 starten die ersten Kurse mit jeweils 10 bis 15 Teilnehmern. Grit Wißkirchen, die seit dem 1. August als Geschäftsführerin der Filmakademie tätig ist, kündigte an, dass die Allianz Deutscher Produzenten für Film und Fernsehen als Mehrheitsgesellschafter eine zentrale Rolle bei diesem Projekt spielt. Unterstützt wird die Filmakademie zudem von der Hochschule Zittau/Görlitz sowie der Europastadt Görlitz-Zgorzelec GmbH.

Görlitz als neuer Leuchtturm der Filmbranche

Björn Böhning, Sprecher des Gesamtvorstands der Produktionsallianz, betonte die strategische Bedeutung von Görlitz als Filmstandort. Unterstützt von den sächsischen Produzenten Saxonia Media und Looks Film GmbH soll die Stadt als "Leuchtturm" neben etablierten Filmmetropolen wie Berlin, Köln oder München etabliert werden. Derzeit wartet die Branche gespannt auf die geplante Filmreform der Bundesregierung im Jahr 2025, die Deutschland als Produktionsstandort wieder konkurrenzfähiger machen soll.

Görlitz blickt auf eine beeindruckende Filmgeschichte zurück: Seit den 1950er Jahren dient die Stadt als Kulisse für rund 120 Filmproduktionen, darunter Quentin Tarantinos "Inglourious Basterds" und Wes Andersons Oscar-prämiertes "The Grand Budapest Hotel". Auch die ARD-Krimireihe "Wolfsland" mit Yvonne Catterfeld und Götz Schubert wird seit 2015 regelmäßig in Görlitz gedreht.

Die Stadt bietet Produktionsteams eine eigene Anlaufstelle in Form eines Filmbüros, das bei der Vorbereitung von Dreharbeiten unterstützt. Eine Online-Datenbank hilft zudem bei der Suche nach geeigneten Drehorten in der Region. (dpa)