Chemnitz – Beim Chemnitzer Internationalen Kinder- und Jugendfilmfestival «Schlingel» 2023 hat die Koproduktion «Totem» von Regisseur Sander Burger den Europäischen Kinderfilmpreis gewonnen.
Der mit 12 500 Euro dotierte, von Sachsens Kulturministerium ausgelobte Preis ging damit nach Deutschland, die Niederlande und Luxemburg. «Es ist eine Geschichte, die uns von Anfang an völlig begeistert und in ihren Bann gezogen hat», begründete die Kinderjury laut Mitteilung der Veranstalter vom Samstagabend ihre Wahl. Auch die Hauptdarstellerin habe überzeugt. Die Geschichte einer von Abschiebung bedrohten Einwandererfamilie zeige, wie wichtig auch in aussichtslosen Situationen Familie und Heimat seien.
Weitere Hauptpreise gingen an Spiel- und Trickfilme aus China, Deutschland, Estland, Frankreich, Großbritannien, Kanada und den USA sowie Belgien/Niederlande/Irak, Spanien/Italien und Tschechien/Ungarn/Slowakei.
Zum Festivalabschluss wurden 18 der insgesamt 23 «Schlingel»-Auszeichnungen vergeben. Zhannat Kuruchbekova («In die Wiege gelegt»/Kirgisien) erhielt als beste Kinderdarstellerin auch ein Fahrrad. Laut der Jury verkörpert sie mit «ihrer glaubhaften, authentischen und kraftvollen Darstellung» überzeugend und zugleich charmant den Kampf um gleiche Rechte und Chancen für Frauen in einer Gesellschaft, in der nur Jungen zählten.
Den Publikumspreis gewann der Film «Aliens haben meine Eltern entführt und jetzt bin ich voll der Außenseiter» (USA) von Regisseur Jake van Wagoner.
Im Kurzfilmbereich waren bereits am vergangenen Mittwoch vier Trophäen an «Daily Tales», «Das Geheimnis der verschwundenen Socken», «Geschichten in Akten» und «Digital Investigations» vergeben worden – sowie zum Festivalauftakt ein undotierter Ehrenpreis an den französischen Trickfilmregisseur, Autor und Storybard-Künstler Michel Ocelot.
Seit dem 23. September liefen in verschiedenen Wettbewerben 57 Lang- und 69 Kurzfilme und insgesamt 171 Filme aus 54 Ländern. Sie waren aus rund 1200 Produktionen ausgewählt worden. Nach der Bilanz der Festivalmacher kamen 20 000 Besucher – damit nähere man sich dem Niveau vor der Corona-Pandemie an, sagte eine Festivalsprecherin.
(Quelle: dpa)