Chemnitz – Das in Chemnitz stattfindende internationale Kinder-Filmfestival „SCHLINGEL“ wird in Zukunft barrierefreien Filmgenuss auch für Menschen mit Sinnesbehinderungen bieten.
Die notwendigen technischen Lösungen wurden in den vergangenen Tagen im CineStar-Kino in der Galerie Roter Turm eingebaut. Dazu gehören unter anderem zehn Untertitelungssysteme für Hörgeschädigte und Bildbeschreibungssysteme per Kopfhörer für sehbehinderte Menschen.
Festivalleiter Michael Harbauer: „Es ist wichtig, dass gerade Kinder und Jugendliche mit und ohne Behinderung gemeinsam Kultur erleben können, um ein Miteinander in selbst verständlicher Vielfalt bereits in frühen Entwicklungsphasen zu schulen. Dies ist nun im Rahmen des Internationalen Filmfestivals SCHLINGEL möglich. Die technischen Lösungen von Kinoton sind einmalig auf dem Markt und haben uns sofort überzeugt.“
Das deutsche Unternehmen Kinoton lieferte und installierte insgesamt zehn Audiodeskriptions- und
Untertitelungssysteme. Die Mehrkanal-Audiodeskriptionssysteme für sehbehinderte Zuschauer basieren auf einer modernen Kopfhörerlösung, die sowohl für die Wiedergabe von Kino-Filmen nebst in Dialogpausen gemischte Bildbeschreibungen als auch für einen verstärkten Ton für hörbehinderte Menschen genutzt werden kann. Die nötigen Informationen werden über einen speziellen Infrarot-Transmitter von den Kino-Servern
direkt auf die Kopfhörer übertragen.
Die Untertitelungssysteme für das nichthörende oder hörbehinderte Publikum setzen im Gegenzug auf spezielle Brillen mit transparenten Gläsern, in deren unteren Rand mittels winziger, integrierter Projektoren die Beschreibungen von Dialogen und Geräuschen als Untertitel – ggf. auch in verschiedenen Sprachen –
eingeblendet werden. Die Helligkeit, Größe und die wahrgenommene Distanz der Untertitel kann an der Brille
eingestellt werden. Die Informationen für diese werden über einen speziellen Infrarot-Transmitter von
den Servern des Kinos auf die Brille übertragen, damit die Einblendungen synchron zur Filmwiedergabe
erfolgen.
Die Maßnahmen wurden durch den Freistaat Sachsen finanziell gefördert.