Sachsen - Im Jahr 2022 wurde in Sachsen so wenig Speisefisch erzeugt wie seit Beginn der Erhebung 2011 nicht.
Wie das Statistische Landesamt in Kamenz am Dienstag bekannt gab, zogen die Fischereibetriebe im vergangenen Jahr 1858 Tonnen Speisefische ans Land. Das waren 17 Prozent weniger als im Vorjahr. Eine wesentliche Ursache für diese Entwicklung war Wassermangel aufgrund mehrjähriger Niederschlagsdefizite. Auch "natürliche Räuber" wie Kormoran, Fischotter oder Graureiher trugen zu hohen Verlusten bei.
Den Angaben zufolge wurden die stärksten Rückgänge beim Karpfen (14 Prozent), beim Graskarpfen (35 Prozent), bei Schleien (53 Prozent) und beim Sibirischen Stör (28 Prozent) verzeichnet.
Mit einem Anteil von zehn Prozent an der gesamten Fischproduktion Deutschlands belegt Sachsen im Bundesvergleich den vierten Platz, wie das Amt weiter mitteilte. Die Spitzenpositionen nehmen demnach Bayern (30,7 Prozent), Baden-Württemberg (16,4 Prozent) und Niedersachsen (15,4 Prozent) ein.
Etwas mehr als drei Viertel der in Sachsen produzierten Speisefische waren Karpfen. In den sächsischen Teichwirtschaften wurden 1458 Tonnen dieser Fischart erzeugt, was den Freistaat zum zweitgrößten Karpfenproduzenten bundesweit macht. Die zweithäufigste Fischart war die Regenbogenforelle mit einer Erzeugungsmenge von 108 Tonnen, gefolgt vom Graskarpfen mit 81 Tonnen.
Den Angaben zufolge wurden 88 Prozent der Fische in Teichen, acht Prozent in Becken, Fließkanälen oder Forellenteichen und vier Prozent in anderen Anlagen produziert. Die Landkreise Görlitz und Bautzen waren mit einem Anteil von 35 beziehungsweise 32 Prozent an der Gesamtproduktionsmenge die wichtigsten Aquakulturregionen in Sachsen. (mit dpa)