Vogtland- Die Wälder des Vogtlandkreises befinden sich bereits im vierten Krisenjahr infolge und haben mit einer extrem hohen Population des Borkenkäfers zu kämpfen. Das teilte die Kreisverwaltung mit. Stürme, Hitze und Trockenheit im Wechsel schwächten die Wälder und bieten den Käferbeständen optimale Bedingungen sich auszubreiten und fortzupflanzen.
Allein im Februar dieses Jahres sorgten vier Stürme für große Mengen Wurf- und Bruchholz in den Wäldern. Kay Oertel, Sachgebietsleiter der Forstbehörde sagte: Wir befinden uns in einer Endlosschleife, die alle Forstleute und Waldbesitzer in Atem hält. Doch Dank der Arbeit der
vogtländischen Waldbesitzer, der Forstunternehmer und Dienstleister, ist das Landschaftsbild im Vergleich zu anderen sächsischen Regionen noch intakt. Demnach wurden viele befallene Flächen aufgearbeitet und Schadholz aus den Wäldern entfernt. Umso wichtiger seien frühzeitige wöchentliche Kontrollen in den Waldbeständen. Braunes Bohrmehl am Fuß des Stammes, Harzfluss und Bohrlöcher sind trotz einer noch grünen Baumkrone Anzeichen des Befalls durch den Borkenkäfer. Entscheidend sei, diesen ersten Befall zu erkennen und zügig zu handeln. Lokale Befallsherde werden im Geoportal des Vogtlandkreises erfasst, um dem Waldbesitzer Informationen zu liefern, den Herd rasch zu finden. Parallel zu den Sichtungen und Kontrollen in den Waldbeständen werden vom
Vogtlandkreis vier Borkenkäfer-Monitoringstandorte in den Revieren Weischlitz, Plauen, Schöneck und Auerbach betreut und neun weitere durch den Sachsenforst. Die 13 Stellen mit jeweils vier Pheromon-Fallen erfassen die Schwarmflugaktivität als eine wesentliche Größe der Populationsdynamik der Borkenkäfer und erlauben kurzfristige Prognosen zum Schwarmbeginn nachfolgender Käfer-Generationen und das Einleiten entsprechender Gegenmaßnahmen.