Leipzig - Die Fraunhofer-Gesellschaft hat beschlossen, Teilbetriebe des Fraunhofer-Zentrums für Internationales Management und Wissensökonomie (IMW) in Leipzig zu schließen. Die Eigenständigkeit des Zentrums werde somit aufgelöst, wie die Forschungseinrichtung mit Sitz in München am Freitag mitteilte. Die Teilbetriebsschließung soll Ende März nächsten Jahres umgesetzt werden. Die verbleibenden Abteilungen sollen Anfang Juli in das Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung (ISI) in Karlsruhe integriert werden.
Ziel dieser Maßnahme sei es, das Portfolio der Fraunhofer-Gesellschaft fachlich und wirtschaftlich bestmöglich weiterzuentwickeln und die Forschungsorganisation zukunftsfähig zu gestalten. «Das Fraunhofer IMW bündelt seine Expertise und sein Leistungsangebot in den Bereichen Internationalisierung und Wissensökonomie am Standort Leipzig», teilte die Forschungseinrichtung auf ihrer Website mit. Begründet wurden die strukturellen Veränderungen in Leipzig damit, dass es dem IMW nicht gelungen sei, im Rahmen des Fraunhofer-Modells nachhaltig erfolgreich zu agieren.
«Der Vorstand hat das klare Ziel, den Standort Leipzig im Bereich der Innovationsforschung zu stärken und sieht dabei die Schwerpunkte in den Themen des Strukturwandels sowie der regionalen Politikberatung.» Dieses Ziel könne bestmöglich erreicht werden, indem die oben genannten Abteilungen in das Fraunhofer ISI integriert werden und die örtlichen Kompetenzen und Netzwerke genutzt werden.
Demnach betrifft die Teilbetriebsschließung rund 70 befristete und unbefristete Angestellte. Der Beschluss soll nun dem zuständigen Gremium vorgelegt werden.
Ursprünglich wurde die Wissenschaftseinrichtung als Fraunhofer-Zentrum für Mittel- und Osteuropa (MOEZ) im Jahr 2006 gegründet. 2015 richtete sich das Zentrum neu aus und machte sich zum Ziel, neue Märkte für Kunden aus aller Welt zu erschließen. Die Experten beraten zum Beispiel Unternehmen bei der Suche nach neuen Produktionsstandorten. (mit dpa)