Di, 10.01.2017 , 13:12 Uhr

Freistaat engagiert sich für Innovationszentrum zur Industrie-Digitalisierung

Dresden – Die Staatsregierung setzt sich für ein Kompetenz- und Innovationszentrum im Freistaat ein, um das Zukunftsthema Internet der Dinge maßgeblich mitzugestalten. Der sogenannte Smart Systems Hub soll an Europas führendem Halbleiterstandort, in Dresden, entstehen und zugleich interessierte Akteure aus Wirtschaft und Wissenschaft aus ganz Sachsen einbinden. In der neuen Ideenschmiede soll an Technologien und Konzepten zur Digitalisierung der deutschen Leitindustrien gearbeitet werden.

Sachsen hat sich seit dem Mauerfall zu Europas führendem Halbleiterstandort entwickelt. Besonderes Know How gibt es zudem in der rasch wachsenden Softwarebranche, in der Sensortechnik und beim ultraschnellen Mobilfunk der neuesten Generation (5G). Hinzu kommt eine dazu passende breite Forschungslandschaft, die ihresgleichen in Deutschland sucht. In Dresden steht zudem einer der leistungsstärksten Forschungsrechner Deutschlands. Regierungschef Tillich betonte: „All das sind exzellente Voraussetzungen für ein solches Projekt. Es ist richtig und wichtig, die hier vorhandenen Kompetenzen und Stärken auf dem Gebiet der digitalen Vernetzung zu bündeln und so in Deutschland und Europa zu halten. Für den Freistaat ist es gleichzeitig eine große Chance, um den Wissenschafts- und Wirtschaftsstandort insgesamt weiter zu stärken. Wir wollen bei diesem wichtigen Thema, das enormes Potential für attraktive Arbeitsplätze und sächsische Wertschöpfung hat, ganz vorn dabei sein.“

Wirtschaftsminister Martin Dulig sagte: „Unsere besonderen Stärken liegen in der Integration von Forschung, Entwicklung und Anwendung von Mikroelektronik, Sensorik, Big Data, Connectivity und Softwaretechnologie. Damit haben wir die Kompetenzen, alle Wirtschaftsbereiche mit den für die Digitalisierung und das Internet der Dinge notwendigen intelligenten Systemen auszustatten. Der Aufbau eines „Smart Systems Hub“ zur Bündelung all dieser Komponenten ‚made in saxony‘ stärkt den Freistaat als nationale und europäische Region für Informations- und Kommunikationstechnik. Schon jetzt arbeiten im Silicon Saxony rund 58.000 Menschen. Mit dem Aufbau des Hub wird der IT-Standort Sachsen noch attraktiver für internationale Investoren, Experten und Fachkräfte.“ Professor Schönefeld erklärte: „Die sächsische ITK-Industrie begrüßt den Hub außerordentlich. Damit wird die digitale Transformation etablierter Industrien ermöglicht und eine neue Etappe für Wirtschaftswachstum mit Plattform-Geschäftsmodellen eingeleitet. Der Hub schafft die Grundlage für eine Verdopplung der sächsischen ITK-Industrie in den nächsten zehn Jahren.“

Professor Fitzek ergänzte: „Das Hub Konzept verbindet die Stärken der sächsischen Forschungslandschaft, Mikroelektronik, drahtlose Kommunikation und Software. Dadurch werden neue Industriemärkte erschlossen und exzellente Forschung wird ganzheitlich betrieben.“ Der Smart Systems Hub greift das vom Digitalverband Bitkom initiierte und nun vom Bundeswirtschaftsministerium weiter vorangetriebene Hub-Konzept auf. Auf dem IT-Gipfel der Bundesregierung im November sind bereits mehrere Städte und Regionen in den alten Bundesländern als Hub benannt worden, darunter Frankfurt/Main für das Thema Finanzen und München für das Thema Mobilität.

Intelligente und vernetzte Systeme sind die Grundlage für die Industrien von morgen. Das Innovationszentrum „Smart Systems Hub – Enabling IoT“ soll über Sachsen hinaus ein Anziehungspunkt für neue unternehmerische Investitionen und die Gewinnung von Fachkräften aus dem In- und Ausland werden. Die konkreten Planungen für das Projekt in Sachsen starteten vor einem halben Jahr. Vertreter aus Wissenschaft, Wirtschaft und der Staatsregierung sowie der Stadt Dresden arbeiten seither eng zusammen, um das Vorhaben zum Erfolg zu führen. Mit dabei ist auch der Branchenverband Silicon Saxony. Für die Realisierung des Smart Systems Hub geht die Staatsregierung von einer Gesamtinvestition in Höhe von 80 bis 100 Millionen Euro aus. Bereits in der Startphase können in und um das Zentrum herum mehrere hundert Stellen entstehen. Die offizielle Bewerbung für das Vorhaben wird der Freistaat im März beim Bundeswirtschaftsministerium einreichen. Die Entscheidung über die Aufnahme in das bundesweite Hub-Konzept wird dann für den Frühsommer 2017 erwartet.

Quelle: Sächsische Staatsregierung