Di, 21.06.2022 , 10:02 Uhr

Führen Behördenansiedlungen zu neuen Arbeitskräften?

Sachsen – Laut einer Einschätzung des Ifo-Instituts eignen sich Behördenansiedlungen nur bedingt zur Belebung strukturschwacher Regionen. Neue Arbeitskräfte, die zusätzliche wirtschaftliche Impulse auslösen könnten, würden dadurch nur selten angezogen. Arbeitsplätze, für die bereits in der Region lebenden Bevölkerung, entstünden dennoch, teilte die Ifo-Niederlassung Dresden am Dienstag mit.

Im Auftrag des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung legte die Ifo entsprechende Studienergebnisse vor.

In einigen Fällen wohnten die Beschäftigten der Behörden in nahe gelegenen Großstädten oder pendelten von den alten Standorten, zeige die Forschungsarbeit. Sie könnten in ihrer Arbeitsfähigkeit beeinträchtigt sein würden Behörden verlagert, die hoch qualifizierte Beschäftigte und Fachkräfte benötigen, hieß es.

Joachim Ragnitz des Ifo-Instituts in Dresden teilte mit, dass strukturschwache Regionen oft nicht attraktiv genug sind, um neue Arbeitskräfte anzulocken. Gleichzeitig fehle es oft an hoch qualifizierten Arbeitskräften. Für eine erfolgreiche Behördenansiedlung müssten die „weichen“ Standortfaktoren wie Beschäftigungsmöglichkeiten für Familienangehörige, unbefristete Arbeitsverträge oder gute Verkehrs- und Breitband-Anbindungen verbessert werden. Auch gute Bildungseinrichtungen, vielfältige Freizeitmöglichkeiten und ein passendes Wohnungsangebot seien wichtig. (mit dpa)