Leipzig- Die Gewerktschaft Verdi kündigt Protestaktionen gegen das geplante Aus von Galeria Kaufhof in Leipzig an.

Man werden um die Filiale kämpfen, sagte Torsten Furgol, Landesbezirksfachbereichsleiter Handel. Es wäre ein "Supergau", wenn eine derart große Fläche inmitten der Leipziger Innenstadt leer bliebe, da es bereits jetzt Leerstände in der Stadt gäbe.

Konkrete Protestaktionen werden derzeit in Abstimmung mit den rund 160 Beschäftigten des Warenhauses geplant. Verdi denkt dabei an Unterschriftensammlungen oder eine Menschenkette, betont aber, dass der Protest nur sinnvoll sei, wenn auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hinter ihm stehen. Verdi plant zudem, bei Kommunal- und Landespolitikern um Unterstützung für den Protest zu werben.

Währenddessen wird in der Stadt über neue Konzepte für die Innenstadt diskutiert. Der Citymanager Robin Spanke sagte der dpa am Dienstag, dass Handelsflächen nicht immer durch Handel ersetzt werden könnten und dass das Thema Arbeiten und Wohnen in Zukunft an Bedeutung gewinnen werde. Die Innenstadt müsse breiter aufgestellt werden.

Nachdem das benachbarte Karstadt-Kaufhause bereits vor einigen Jahren schließen musste, sagte Andreas Geisler, der die SPD-Fraktion im Wirtschaftsausschuss vertritt, dass die Abhängigkeit von großen Filialisten die Stadt den wirtschaftlichen Entscheidungen dieser Unternehmen aussetze. Die Lösung sei, die Vielfalt und Kleinteiligkeit der Innenstadt zu erhöhen und unverwechselbar zu werden.

Die IHK Leipzig geht davon aus, dass der Erlebnisfaktor künftig eine wichtigere Rolle spielen und die Innenstadt eine stärkere Durchmischung erfahren werde. Neue Konzepte wie das geplante multifunktionale Geschäftshaus N 30 an der Petersstraße könnten dabei helfen. In der Vergangenheit habe Leipzig bereits viel richtig gemacht, so der Citymanager Spanke. Nach der Corona-Pandemie habe sich die Kundenfrequenz in der Innenstadt wieder auf dem Niveau von 2019 eingependelt.

Quelle: dpa