Leipzig- Der Warenhauskonzern Galeria Kaufhof, Deutschlands letzter großer Warenhauskonzern, wird bundesweit 52 Filialen schließen, darunter auch die Filiale in Leipzig.

Das Kaufhaus in der Innenstadt von Leipzig ist das letzte traditionelle Kaufhaus in der Stadt und wird nun ebenfalls schließen. Der Schließungsprozess wird in zwei Wellen stattfinden, wobei 20 Häuser Ende Juni und 31 weitere zum 31. Januar nächsten Jahres geschlossen werden sollen.

Die Entscheidung zur Schließung der Filiale in Leipzig, die zum 30. Juni erfolgen soll, wurde aufgrund der volkswirtschaftlichen Rahmenbedingungen, der lokalen Bedingungen und trotz intensiver Verhandlungen mit Vermietern und Städten getroffen. Laut dem Galeria-Konzern sind rund 4.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Filialen sowie 300 in der Essener Konzernzentrale und Serviceeinheiten von den Schließungen betroffen. Der Betriebsrat spricht von mehr als 5.000 Arbeitsplätzen, die wegfallen.

Die Filialen in Chemnitz und Dresden sollen jedoch erhalten bleiben. Der Verdi-Landesbezirk kündigte Widerstand gegen die Schließung in Leipzig an und erklärte, dass gemeinsam mit dem Betriebsrat und den betroffenen Leipziger Beschäftigten um das Leipziger Haus und jeden Arbeitsplatz gekämpft werden soll. Ein Aktionsplan soll erarbeitet und Kommunal- und Landespolitiker als Unterstützer für das Anliegen gewonnen werden.

Hintergrund der Schließungen ist das zweite Schutzschirm-Insolvenzverfahren, das der Konzern Ende Oktober zum zweiten Mal innerhalb von weniger als drei Jahren hatte anstreben müssen. Als Grund nannte das Unternehmen die Energiepreise und die Konsumflaute. Der Konzern plant jedoch 77 Standorte zu erhalten und in den kommenden drei Jahren zu modernisieren. Für diese Filialen gibt es laut Galeria Karstadt Kaufhof eine Perspektive.

Die Schließung der Galeria Karstadt Kaufhof-Filiale in Leipzig ist für die Stadt und ihre Bewohnerinnen und Bewohner ein harter Schlag. Das Leipziger Warenhaus ist nicht nur ein wichtiger Einkaufsort, sondern auch ein bedeutender Arbeitgeber in der Stadt. Der Leipziger Linken-Bundestagsabgeordnete und Stadtrat Sören Pellmann forderte daher die Landesregierung und den Oberbürgermeister auf, zu handeln und zu verhindern, dass das letzte Universalkaufhaus in der Messestadt Leipzig geschlossen wird.

Quelle: dpa