Sachsen - Noch immer erhält der sächsische Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) für seine Äußerungen zum Krieg in der Ukraine und zum Thema Energie geteilte Reaktionen.
Die Vorsitzende des Verteidigungsausschusses im Bundestag, Marie-Agnes Strack-Zimmermann (FDP) warf dem Minister im Nachrichtenradio MDR Aktuell Naivität vor. Es sei außerdem “skurril”, wenn er denke, dass Putin auf ihn hören werde, so die Vorsitzende.
Am vergangenen Dienstag hatte Kretschmer die Notwendigkeit betont, den Krieg zwischen der Ukraine und Russland “einzufrieren”. Deutschland sah er dabei in einer Vermittlerrolle. Den Krieg selbst bezeichnete er als Unrecht und Verbrechen. Zugleich verwies er auf seine wirtschaftlichen Folgen für Europa. Strack-Zimmermann warf Kretschmer nun vor, mit seinem Vorstoß bei der AfD punkten zu wollen. Sie sei überrascht, dass die CDU in Berlin “da nicht deutlicher wird”. Immerhin sei Kretschmer Stellvertreter von Parteichef Friedrich Merz, so die Vorsitzende.
Mit Blick auf das Thema Energie bekam Kretschmer am Freitag von der konservativen Heimatunion in der sächsischen CDU Rückhalt. Kretschmer hatte die Energiewende in ihrer ursprünglich geplanten Version unlängst für gescheitert erklärt und auf Probleme in der Energieversorgung durch den Ukraine-Krieg hingewiesen. Kretschmer wisse, dass international tätige Unternehmen notfalls Deutschland verlassen und sich im Ausland Standorte mit gesicherter Energieversorgung suchen müssten, teilte die Heimatunion mit. Dies alles hätte “fatale Folgen” für den Arbeitsmarkt und für das Steueraufkommen des Landes, so die Heimatunion. (mit dpa)