Fr., 14.03.2025 , 09:08 Uhr

Kürzung der Altersermäßigung sorgt für Unmut bei Sachsens Lehrkräften

GEW kritisiert Bildungspaket: Proteste geplant

Die GEW protestiert gegen das Bildungspaket des Kultusministeriums. Besonders die Kürzung der Altersermäßigung für Lehrkräfte sorgt für Empörung.

Dresden - Die Gewerkschaft für Erziehung und Wissenschaft (GEW) kritisiert das neue Bildungspaket des sächsischen Kultusministeriums scharf. Besonders die geplante Kürzung der Altersermäßigung für ältere Lehrkräfte sorgt für Unmut. Der GEW-Landesvorsitzende Burkhard Naumann sprach in einem Interview mit der "Leipziger Volkszeitung" und der "Sächsischen Zeitung" von einem "schweren Angriff auf die Lehrkräfte in Sachsen".

Kürzung der Altersermäßigung als Hauptkritikpunkt

Das Kultusministerium möchte mit einem Maßnahmenpaket gegen den steigenden Unterrichtsausfall, insbesondere an Oberschulen, vorgehen. Eine der umstrittensten Maßnahmen ist die Änderung der bisherigen Altersermäßigung.

Bisher erhielten Lehrkräfte ab dem 58. Lebensjahr eine Wochenstunde Erleichterung, ab 60 Jahren zwei Stunden und ab 61 drei Stunden. Diese Regelung soll künftig erst ab dem 63. Lebensjahr greifen. Das Kultusministerium begründet dies mit der Tatsache, dass trotz der bisherigen Erleichterungen rund 90 Prozent der Lehrkräfte vorzeitig in Rente gingen.

GEW: "Lehrkräfte sind schon jetzt stark belastet"

Naumann sieht in dieser Entscheidung eine weitere Belastung für ältere Lehrkräfte, die bereits in der Vergangenheit Nachteile hinnehmen mussten. Insbesondere verweist er auf die mangelnde Verbeamtungsmöglichkeit für viele Lehrkräfte in Sachsen.

"Es geht hier nur um Zahlen. Dass es um Menschen geht, um eine hochbelastete Berufsgruppe und um Kinder, die guten Unterricht wollen, das wird ignoriert", kritisierte Naumann.

Statt einer Kürzung der Altersermäßigung fordert die GEW alternative Maßnahmen zur Entlastung des Lehrpersonals. Dazu gehören:

Nach Berechnungen der GEW könnte allein die Reduzierung des Profilunterrichts rund 120 Vollzeitstellen freisetzen, die für den regulären Unterricht genutzt werden könnten.

Proteste gegen die Reform geplant

Die GEW will sich aktiv gegen das neue Bildungspaket einsetzen und hat Protestaktionen angekündigt. Zudem sucht die Gewerkschaft das Gespräch mit Lehrerverbänden und bildungspolitischen Entscheidungsträgern.

"Jetzt ist es entscheidend, dass alle Beteiligten an den Schulen gemeinsam überlegen, wie nachgesteuert werden muss", so Naumann abschließend.